13.07.22 – Stiftung Warentest 7/22

Viele Mängel bei Kombi-Kinderwagen

Ernüchternde Ergebnisse: Die Stiftung Warentest prüfte zwölf Kombi-Kinderwagen – nur zwei Modelle schnitten „gut“ ab, ein Wagen fällt durch.

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Das „Vision X Set“ von Hauck überzeugt im aktuellen Test mit seinem Preis-Leistungs-Verhältnis und erhält die Note 2,5. © Hauck

 
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Bei vielen Wagen wie z. B. dem „Day+“ von Joolz lässt sich der Sitz nur nach hinten klappen und die Beine der kleinen Passagiere bleiben während des Schlafens angewinkelt. © Joolz

 

Eigentlich sollte ein Kombi-Kinderwagen den Nachwuchs ab Geburt bis ins Kleinkindalter komfortabel transportieren, doch das gelingt laut Stiftung Warentest vielen Kinderwagen nicht. Bei den getesteten Wagen von Stokke, Baby Jogger, Joie und Emmaljunga sind die Babywannen zu kurz, auch die Sitze eignen sich meist nicht für ein gemütliches Nickerchen. Beim Bugaboo, Easywalker, Joolz, Maxi-Cosi und Stokke kippt der ganze Sitz mit festem Winkel nach hinten. Die Kleinen können sich kaum bewegen oder zur Seite drehen. Die Liegewannen von BabyOne, Maxi-Cosi, Joolz und Moon bieten hingegen eine angenehme Schlafumgebung mit Platz zum Strampeln, Drehen und Wachsen.

Zu klein konzipiert

Alle Kombi-Kinderwagen sind laut Anbieter bis 22 kg, also für Kinder bis etwa vier Jahren geeignet. Joie und Hauck sind allerdings für viele Kinder ab etwa zweieinhalb Jahren schon zu klein, weil die Rückenlehne nicht hoch genug ist, um ihren Kopf abzustützen und bequem zu sitzen. Im Sitz von ABC Design fühlen sich laut Tester auch Drei- bis Vierjährige wohl. Geht es um die Bewegungsfreiheit der Eltern beim Schieben, ermöglichen lange Schritte die Kinderwagen von Bugaboo, Joie, Maxi-Cosi und Stokke.

Nur zwei gute Noten

Am Ende schneiden lediglich der „B.O. StartKlar Comet“ von BabyOne und der „Vision X Set“ von Hauck mit „gut“ ab. Mit 400 und 500 Euro sind dies auch die günstigsten Modelle, wobei hinter BabyOnes Eigenmarke der Kinderwagen „Vamos“ des Herstellers Osann steckt – allerdings mit anderen Stoffen und ohne Luftkammerreifen. Die Note „mangelhaft“ gab es für den „Rocca Edition“ von Moon aufgrund seines Regenverdecks mit Schadstoffen. Die kurzkettigen Chlorparaffine werden als Flammschutzmittel und Weichmacher verwendet. Sie können beim Menschen vermutlich Krebs erzeugen. Aufgrund der Analyse wurde das Regenverdeck laut Moon sofort vom Markt genommen, betroffene Eltern können es zudem kostenlos umtauschen und richten sich dazu direkt an service@moon-buggy.com.