30.01.24 – Designgeschichten
Kindsgut: Der „Wal-Windeleimer“ und Kim Kuhl
Das Wal-Motiv begleitet Kinder bei Kindsgut in allen prägenden Lebensabschnitten rund um das Thema „Sauberkeitserziehung“. Nach dem Töpfchen und Toilettenaufsatz komplettiert nun der Windelmülleimer die „Wal-Familie“.
Angefangen hat alles mit der Vision der Geschäftsführerin Corinna Links: „Wir wollen die prägenden und auch oft schambehafteten Themen Wickeln und Trockenwerden mit dem niedlichen Tier-Design spielerisch mit Freude aufladen und durch das Wal-Motiv mit hohem Wiedererkennungswert einen assoziativen Lernprozess bei Kindern schaffen.“ Mit einem Windelmülleimer können Kinder das Wal-Motiv jetzt von der ersten Windel an mit den verschiedenen Phasen des Töpfchentrainings verknüpfen.
Alle weiteren Gestaltungsfragen entstanden, wie bei den meisten Kindsgut-Produkten, auch aus persönlichen, elterlichen Bedürfnissen: Ein Hauptanliegen war, eine Lösung für einen Windelmülleimer zu schaffen, der sich von den marktüblichen funktionalen und unattraktiven Behältern absetzt: und essenzielle Funktionen mit einem ästhetisch ansprechenden Unisex-Design kombiniert. Eine weitere wichtige Priorität war, ein System für die Geruchskontrolle zu gewährleisten, das die Nutzer aber nicht zu umweltschädlichen Spezialbeutelsystemen zwingt.
Hochwertiges Produkt-Erlebnis
Die Kindsgut-Produktdesignerin Kim Kuhl hat unter der Leitung des Geschäftsführers Patrick Links den gesamten Prozess begleitet und einen Windelmülleimer entworfen, der diese Ansprüche vereint. Dank eines Gummirings am Fuß ist der Eimer stand- und rutschfest und seine Doppelklappe sorgt für einen sicheren Geruchsverschluss. Gleichzeitig lassen sich beide Klappen mit nur einer Hand öffnen bzw. schließen, damit die andere Hand immer am Kind bleiben kann. „Jedes Element ist mit abgerundeten Kanten und in weichem, leicht zu reinigendem Kunststoff mit matter Textur gestaltet, womit wir für ein sicheres, hygienisches und hochwertiges Produkt-Erlebnis für Eltern und Kinder sorgen möchten“, sagt Kim Kuhl. Genau wie Töpfchen und Toilettenaufsatz ist der Windelmülleimer in acht dezenten Unisex-Farben erhältlich.
Weniger Windelmüll
Sowohl biologisch abbaubare als auch reißfeste Kindsgut-Schlauchfolien oder herkömmliche Müllbeutel können genutzt werden. Beim Kauf ist eine Folie enthalten, in die ca. 300 Windeln passen. Die Designerin erklärt: „Der Folienschlauch wird zur Entsorgung von unten mit den vollen Windeln herausgezogen, mit einem geschützten Cutter abgeschnitten und wieder zugebunden. So passt sich die Größe des Beutels dem tatsächlichen Inhalt an und minimiert den Folienverbrauch, was besonders bei häufiger Entsorgung wie bei Windeln von Vorteil ist und Abfall einspart.“ Bereits in der Planung ist eine atmungsaktive Version des Windelmülleimers für Stoffwindeln sowie für einen Wetbag. Der Kindsgut-Windeleimer wäre damit der erste seiner Art, der beide Windelnutzergruppen in einem Produkt anspricht.
Innovationen nicht auf Knopfdruck
Die Entwicklung bis zur Markteinführung diesen November war jedoch ein Auf und Ab und ein sehr langer Weg. „Ein Produktentwicklungsprozess ist spannend, er erfordert jedoch definitiv eine hohe Frustrationstoleranz und Ausdauer. Unsere Knetmodelle, unzählige 3D-Modellierungen, 3D-Drucke und Prototypen zeigen uns im Nachhinein auf, wie viel Zeit und wie viele Entscheidungen in die Entwicklung unseres Windelmülleimers geflossen sind. Gerade im Vergleich zu Silikon- oder Holzprodukten ist ein Kunststoffspritzguss in der Konstruktionsplanung sehr komplex und hat eine enge Zusammenarbeit mit unserer Produktionsstätte gefordert“, so Corinna Links. Kim Kuhl und Patrick Links waren deshalb den gesamten Prozess von etwa eineinhalb Jahren über in engem Kontakt mit der Produktion. Schalungen aus Stahl, in die das Material gespritzt wird, werden für jedes Bauteil angefertigt und können dann über Jahre verwendet werden. Jede Änderung würde die Anfertigung einer neuen Schalung bedeuten. „Unser Learning: Absprachen und Änderungswünsche konnten wir am besten persönlich vor Ort in der Produktionsstätte durchführen und dadurch unnötige Schleifen sparen“, fügt Kim Kuhl hinzu.