21.07.25 – Designgeschichten

Filip Traung, Daniel Lundgren und der „Axkid Up“

Bekannt für seine rückwärtsgerichteten Autokindersitze, hat Axkid im April den vorwärtsgerichteten „Axkid Up“ auf den Markt gebracht. Das Design ist das Ergebnis einer engen Zusammenarbeit zwischen Lead Designer Filip Traung und Safety & Compliance-Manager Daniel Lundgren.

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Anfangs ist der „Axkid Up“ eine schützende, ergonomische Hülle mit optimaler Gurtführung – später ein unauffälliger, flexibler Sitz, der dem Kind mehr Freiheit lässt und sich fast vollständig ins Fahrzeug integriert. © Axkid

 
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Das Design des Axkid Up ist das Ergebnis einer engen Zusammenarbeit zwischen Lead Designer Filip Traung und Axkids langjährigem Safety & Compliance Manager Daniel Lundgren. © Axkid

 
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„Rückwärtsgerichtetes Fahren ist immer die sicherste Wahl, aber ab einem bestimmten Alter kann auch vorwärtsgerichtetes Fahren sicher sein – vorausgesetzt, der Kindersitz ist dem Alter, der Größe und dem Gewicht des Kindes entsprechend angepasst“, so die Aussage von Daniel Johansson, CEO von Axkid. Deshalb führt der schwedische Hersteller 2025 den „Axkid Up“ ein. „Untersuchungen aus Schweden zeigen, dass die Nutzung von Kindersitzen von etwa 97 % in den jüngsten Altersgruppen auf nur 52 % bei den 8- bis 11-Jährigen sinkt. Hier ist Fortschritt notwendig, wenn Kinder aller Altersgruppen im Verkehr so sicher wie möglich sein sollen“, erläutert Daniel Lundgren, Safety & Compliance Manager bei Axkid. Gemeinsam mit Lead Desinger Filip Traung war er maßgeblich an der Entwicklung beteiligt. Während Traung die gestalterische Verantwortung trägt und dafür bekannt ist, funktionale Lösungen mit einem klaren skandinavischen Stil zu verbinden, sorgt Daniel Lundgren dafür, dass jedes Designelement den höchsten Sicherheitsstandards gerecht wird.

Neue Kindersitzära

Die ersten Vorstudien zum „Axkid Up“ starteten bereits 2016/17. Zunächst lag der Fokus jedoch auf der Weiter- und Neuentwicklung rückwärtsgerichteter Kindersitze – insbesondere dem „Axkid One“. Erst ab 2021 rückte das neue Produktsegment der Folgesitze in den Vordergrund. Von diesem Zeitpunkt an begann ein intensiver Entwicklungsprozess, der sich über rund vier Jahre erstreckte. Nach zwei Jahren konzeptioneller Vorarbeit entstand 2022 der erste funktionsfähige Prototyp. 2023 folgten die ersten Crashtests mit dem klaren Ziel, ein völlig neues Sicherheitskonzept zur Marktreife zu bringen. Und genau das ist gelungen: Der „Axkid Up“ ist kein evolutionäres Update, sondern eine echte Neuentwicklung.

Wir wollten ein Produkt schaffen, das älteren Kindern mehr Sicherheit bietet. Denn wir sehen in der Realität, dass viele Kinder aus unterschiedlichen Gründen deutlich früher vorwärtsfahren. Und: Je älter die Kinder werden, desto seltener wird überhaupt noch ein Kindersitz verwendet. Hier besteht dringender Handlungsbedarf“, sagt Daniel Lundgren. Anfangs verfolgte das Team eine technisch sehr anspruchsvolle Lösung, doch mit der Zeit wurde klar, dass es einen einfacheren, wirkungsvolleren Weg gibt. Der entscheidende Gedanke: Der „Axkid Up“ ist kein klassischer vorwärtsgerichteter Kindersitz, der im Zweifel die Sicherheitsfunktionen des Fahrzeugs behindert – er ist ein Adapter. Ein Sitz, der das Kind in die richtige Position bringt, damit das Fahrzeug den Schutz übernehmen kann, den es ohnehin bietet. „Das Wichtigste ist, das Kind auf die richtige Höhe zu bringen. Nur so kann der Gurtverlauf stimmen – und das Auto seine volle Schutzwirkung entfalten“, fügt Lundgren hinzu.

Maßgeschneiderte Passform

Der „Axkid Up“ hat einen integrierten Stützfuß für mehr Halt und Stabilität sowie einen robusten Stahlrahmen mit Isofix-Halterungen. Damit schafft er eine solide Basis und einen höheren Sicherheitsstandard als konventionelle Kindersitze. Außerdem verfügt der Sitz über eine verstellbare Sitzhöhe für eine optimale Gurtpositionierung für Kinder von 100 bis 150 cm und ist getestet bis zu 50 kg. Die korrekte Gurtführung verhindert den sogenannten Submarine-Effekt, bei dem das Kind unter den Sicherheitsgurt rutschen kann. Abnehmbare Seitenwangen bieten zudem Anpassungsmöglichkeiten für jedes Auto. Verschiedene Auszeichnungen wie der „Innovation Award“ sind bereits jetzt ein erfolgreicher Auftakt in eine neue Ära für Axkid.

Erfolgreichster Produktlaunch

Doch ein völlig neues, revolutionäres Konzept wie den „Axkid UP“ zu entwickeln, war große Herausforderung. Jedes einzelne Detail – von der Ergonomie über die Bedienbarkeit bis hin zu Gewicht und Kosten – musste komplett neu gedacht und entwickelt werden. Und das unter strengen regulatorischen Vorgaben, innerhalb eines Marktes, in dem es bisher kein vergleichbares Produkt gab. Niemand hatte so etwas vorher gemacht. „Ein besonderer Balanceakt bestand darin, einen Sitz zu schaffen, der sowohl im realen Leben als auch unter Laborbedingungen überzeugt. Denn was in echten Unfällen schützt, funktioniert nicht automatisch in standardisierten Crashtests – und umgekehrt“, erklärt Filip Traung. Seit Juni ist die Neuheit nun im Handel, doch bereits jetzt steht fest: Der „Axkid Up“ ist der erfolgreichste Produktlaunch in der Geschichte des Unternehmens.