09.03.21 – Designgeschichten

Vicki Marx und der Kapuzenmantel „Vienna“

Mehrwert für Mutter und Kind: Das war das große Ziel von Vicki Marx für ihre erste Tragejacke. Am Beispiel des Kapuzenmantels „Vienna“ erklärt die mamalila-Gründerin die Herausforderung der Entwicklung.

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2005 war die Geburtsstunde der Idee der Tragejacke und die Firmengründung durch Vicki Marx. Obwohl mamalila von Anfang an auch international in Nordeuropa verkauft hat, galt es erstmal, das Konzept „Tragejacke“ bekannt zu machen. © mamalila

 
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Im Lieferumfang des Kapuzenmantels „Vienna“ ist neben dem Baby- auch ein Schwangerschaftseinsatz inbegriffen, sodass er Umstands-, Babytrage- und klassischer Wintermantel in einem ist. © mamalila

 

mamalila-Gründerin Vicki Marx war seit der Geburt ihrer Tochter begeisterter Trage-Fan: Doch bei kaltem, nassen Wetter musste sie das Baby im Tragetuch mit großen Jacken und unschönen Konstruktionen schützen. So entstand die Idee einer Tragejacke, die sie mit der Unterstützung einer Hebamme umsetzte. Am Beispiel des Kapuzenmantels „Vienna“, der dank des durchdachten Materialmix aus wärmender Wolle und funktionaler, winddichter Membran für hohen Tragekomfort sorgt, erklärt Vicki Marx die Herausforderung während der Entwicklung: „Das Herzstück ist der Babyeinsatz, der eingezippt wird, wenn der Mantel für das im Tuch oder in der Tragehilfe sitzende Kind erweitert werden soll. Seine Entwicklung ist am aufwendigsten, unter anderem, weil mamalila den Anspruch hat, dass der Babyeinsatz ab der Geburt genutzt werden kann und passt, bis das Tragebaby etwa zwei Jahre alt ist.“ Deshalb muss er gleichermaßen für einen Säugling geeignet sein, der noch wenig Kopfkontrolle hat, wie für ein lebhaftes Kleinkind, das viel Bewegungsfreiheit braucht.

Flexibel im Alltag

Hinzu kommen verschiedene Trageweisen – vor dem Bauch und auf dem Rücken – sowie unterschiedliche Tragehöhen. Und natürlich das Ziel, dass Mutter und Kind auch vor Regen geschützt sind, obwohl durch den Kopfausschnitt für das Baby quasi ein weiteres „Loch“ in der Jacke entsteht. „Daher ist die Entwicklung des Babyeinsatzes mindestens ein ebenso großes Projekt wie eine komplette Jacke neu zu entwickeln“, sagt Marx.Gleichzeitg rückte der Aspekt der Schwangerschaft in den Blickpunkt: Die Jacke sollte nicht nur das getragene Kind schützen, sondern bereits in der Schwangerschaft Platz für den wachsenden Babybauch bieten. Heute sind im Lieferumfang jeder mamalila-Jacke daher zwei Einsätze inbegriffen, mit denen sich die Jacke erweitern lässt – zur Umstands- oder Tragejacke.

Zahlreiche Produkttests

Zunächst überlegt die Produktentwicklung anhand von Büsten und Puppen, wie eine mögliche Lösung funktionieren könnte. „Im ersten Schritt testet mamalila mit Puppen und Tragehilfen, wobei verschiedene Tragehersteller berücksichtigt werden, um die Marktvielfalt abzudecken. Da zwei ausgebildete Trageberaterinnen zum mamalila-Team gehören, können diese immer wieder auch aktuelle Erkenntnisse und Trends aus dem Bereich Babytragen mit einbringen“, erklärt Vicki Marx.

Schließlich wird „live“ weitergetestet – wozu immer wieder neue Models und Modelle nötig sind. Auch hier versuchen die Entwicklerinnen, möglichst breit aufgestellt zu sein, beziehen kleine und größere Tragekinder mit ein, testen Bauch- und Rückentrageweisen usw. Neben „Vienna“ umfasst die Trage-Kollektion von mamalila aktuell 14 weitere Modelle für Mütter und Väter, deren Entwicklung jeweils ungefähr ein Jahr beträgt. „Der größte Feedbackgeber ist die mamalila-Kundin selbst. Was ist gut, was fehlt, was funktioniert nicht, wie es soll? Es wird jede Rückmeldung gesammelt, erfasst und für die nächste Entwicklung ausgewertet“, so Vicki Marx.

 

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