09.06.20 – ADAC Kindersitztest 2020

Die meisten Sitze überzeugen

Der Automobilclub ADAC hat für seinen aktuellen Kindersitztest 26 Modelle unter die Lupe genommen. Zwei Drittel der Sitze schneiden mit „Gut“ und „Sehr gut“ ab.

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Die meisten Autokindersitze des aktuellen Kindersitztests vom ADAC schützen den Nachwuchs zuverlässig. © ADAC

 
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Keine Schadstoffe und (sehr) gute Noten für Sicherheit, Bedienung und Ergonomie: der Testsieger Silver Cross Dream + Dream i-Size Base. © ADAC

 

Viele der getesteten Sitze übertreffen dabei die gesetzlichen Anforderungen laut ADAC deutlich. Der Club testete insgesamt 26 Sitze für alle Altersklassen auf Sicherheit, Handhabung und Schadstoffe. Testsieger ist die Babyschale Silver Cross Dream + Dream i-Size Base, die als einziges Modell das Urteil „sehr gut“ erhielt. Ein „gut“ erreichten 18 Modelle und sechs weitere ein „befriedigend“.

Nur mit „ausreichend“ bewerteten die Tester den günstigsten Sitz, den Osann Flux Plus. Zwar frei von Schadstoffen, stellten die Prüfer Schwächen bei der Bedienung und in der Sicherheit fest. Erfreulich: Keines der getesteten Modelle musste mit „mangelhaft“ bewertet werden und kein Sitz scheiterte am gesetzlich nicht für alle Produkte vorgeschriebenen Seitenaufpralltest.

Die Sieger nach Alterklassen

• In der Altersklasse bis ca. 1 Jahr erhält der Kindersitz Maxi-Cosi Coral + FamilyFix 3 mit 1,6 die beste Bewertung.

• In der Altersklasse bis ca. anderthalb Jahre fährt der Nachwuchs in der Babyschale Silver Cross Dream + Dream i-Size Base, dem Gesamttestsieger, am sichersten (Not 1,5)

• Die BeSafe Izi Twist ist in der Altersgruppe bis vier Jahre das beste Modell (Note 2,3).

 • In der Altersklasse bis 7 Jahre erhält der einzige Sitz Maxi-Cosi Beryl die Note 3,4.

• Bei den Modellen bis ca. 12 Jahre vergibt der ADAC die beste Wertung an den Cybex Solution Z i-Fix (1,9).

Sitze fürs Car Sharing

Weil viele Car Sharing-Anbieter Kindersitze nicht in allen Leihfahrzeugen anbieten können und klassische Sitze schwer zu transportieren sind, legt der ADAC auch ein besonderes Augenmerk auf Sitze, die einfach zu transportieren, zusammenklappbar und platzsparend zu lagern sind. Geprüft wurden der Chicco Fold & Go i-Size und der Mifold Hifold Fit and Fold Booster. Beide Sitze eignen sich für Kinder ab vier Jahren und erreichten im Test das Urteil „befriedigend“.
  
Bereits im vergangenen Jahr wurde der aufblasbare Nachfolger Hy5.1 TT getestet und ebenfalls mit „befriedigend“ bewertet. Er ist für Kinder ab der Geburt bis 18 kg (ca. vier Jahre) zugelassen. In 2017 stand der zusammenklappbare Mifold Grab-and-Go (von ca. vier bis zwölf Jahre) auf der Testliste. Er bietet jedoch, wie auch klassische Sitzerhöhungen ohne Rückenstütze, keinen Seitenaufprallschutz und der Gurt lässt sich nicht optimal auf das Kind einstellen. Der ADAC rät deshalb, dieses Modell nur als Notbehelf zu nutzen.

Das empfiehlt der ADAC beim Kauf von Autokindersitzen

Beim Kauf eines Kindersitzes sollten Eltern zusätzlich zu Testergebnissen berücksichtigen, dass nicht jeder Kindersitz gleich gut in jedes Auto oder zu jedem Kind passt. Daher sollten zum Kindersitzkauf sowohl das Auto als auch das Kind mitgenommen werden, um verschiedene Modelle auszuprobieren. So können schon vor dem Kauf Handhabung und Einbau am eigenen Fahrzeug erprobt werden. Denn der richtige Einbau ist wichtig, damit der Sitz das Kind bei einem Unfall bestmöglich schützen kann. Die Gurte müssen straff angezogen und Jacken unter dem Beckengurt herausgezogen werden, damit der Gurt möglichst nahe am Körper anliegt. Außerdem müssen Gurte und Rückenstütze regelmäßig an die Größe des Kindes angepasst werden.