03.10.22 – Elvie

Studie zur Weltstillwoche 2022

Wie werden stillende Mamas in Deutschland von ihrem Umfeld, allen voran ihren Partnern, unterstützt? Dieser Frage ist das Frauentechnologie-Unternehmen Elvie anlässlich der Weltstillwoche nachgegangen.

Elvie.jpg

70 % aller Partner wollen in der Stillzeit mehr unterstützen, so ein Ergebnis der Elvie-Umfrage anlässlich der Weltstillwoche 2022. © Elvie

 

Heute sartet die Weltstillwoche in Deutschland, die alljährlich auf die besonderen Bedürfnisse von Stillenden und ihren Babys aufmerksam machen will. Die aktuelle Umfrage von Elvie unter 1000 Eltern zeigt, dass trotz guten Willens die Hauptlast der Babybetreuung noch immer bei Müttern liegt. Durchgeführt wurde die Studie vom Meinungsforschungsinstitut Innofact. So beklagt fast jede fünfte Mutter (18 %), dass dem Partner oder der Partnerin nicht bewusst ist, wie anstrengend und ermüdend Stillen sei. Etwa fünf Stunden am Tag verbringen Mütter allein mit dem Füttern der Kleinen in den ersten sechs Monaten*.

Der Wille ist jedoch da: Über zwei Drittel (70 %) der Partner möchten in der Stillzeit mehr unterstützen. Für jede siebte Mama (14 %) wäre das auch notwendig, denn sie ist mit dem erhaltenen Support unzufrieden. Doch mehr als dreiviertel der Mütter (79 %) sind laut der Elvie-Umfrage eigentlich glücklich. Umso erstaunlicher ist, dass der Großteil der Partner sich dennoch stärker engagieren möchte.

Doch Wille und Realität scheinen auseinanderzuklaffen. Denn bei einer langen Liste von über 20 Aufgaben rund um die Babybetreuung waren es nach Angaben der Stillenden immer sie selbst, die die Hauptlast trugen – darunter:

  • 78 % sagten, dass sie primär das Baby abends zu Bett brachten
  • 78 % absolvierten die Mehrheit der Arztbesuche mit den Kleinen
  • 76 % spendeten ihm vor allem Trost und Nähe
  • 72 % gingen mit dem Neugeborenen spazieren
  • 66 % badeten das Baby hauptsächlich

Auf der Liste der Partner finden sich nur zwei Aufgaben, bei denen eine Mehrheit angab, dafür primär verantwortlich gewesen zu sein: mit dem Baby spielen (57 %) und Windeln wechseln (51 %).

 

Tipps von den Hebammen

Wie erklärt sich, dass die klare Mehrheit der Partner stärker unterstützen will, jedoch die Mamas noch immer die Hauptarbeit bei der Babybetreuung leisten und am Ende ein Großteil von ihnen aber dennoch zufrieden mit dem Support ist? Die Hebammen Julia Brömsen und Jasmin Czech von Momallie meinen aus ihrer jahrelangen Tätigkeit die Antworten zu kennen: „Viele stillende Mamas sehen die Babybetreuung in den ersten Monaten als ihre Hauptaufgabe an. Dabei ist die Zeit mit einem Neugeborenen nicht nur wunderschön, sondern auch unendlich stressig.

Es ist wichtig, dass Mütter auch an sich denken und Aufgaben abgeben, ohne sich gleich als schlechte Mama zu fühlen. Wie die Elvie-Umfrage zeigt, stehen die sogenannten ,neuen Väter’ bereit, hier mehr zu tun. Dieses Angebot sollten sie mehr annehmen“, so Julia Brömsen. „Zugleich gibt es gerade in den ersten sechs Monaten noch oft die klassische Rollenteilung: Papa im Vollzeit-Job und Mama zu Hause mit dem Neugeborenen. Die Partner sagen, sie wollen mehr machen, meinen, aber keine Zeit zu haben und wissen nicht, wie sie am effektivsten unterstützen können“, ergänzt Jasmin Czech. Ihre Tipps? Fragen stellen, Aufgaben im Haushalt übernehmen, Zeit mit dem Baby verbringen, Me-Time für die Mama und eine ruhige Atmosphäre schaffen.