03.01.24 – Trageumfrage 2023

Sicher gebunden

Die Trageumfrage 2023 hatte den Fokus „Tragen und Bindung“. Sie richtete sich an Schwangere und deren Partner sowie Eltern in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Ziel war es u. a., die Nutzung von Tragehilfen im Alltag und den Zusammenhang zwischen Tragen und Bindung aufzuzeigen.

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Welche Erfahrungen haben Eltern beim Tragen ihrer Kinder gemacht? Das ist die grundlegende Frage der Trageumfrage. © Ergobaby

 
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Die Trageumfrage 2023 stand unter dem Fokus „Tragen und Bindung“. © Fokus Kind Medien

 

Von der Hälfte der Eltern, die sich an der Umfrage beteiligten, war Bindung das Hauptmotiv für das Tragen ihrer Kinder (52,6 %). in der Praxis schätzen sie darüber hinaus aber auch die Flexibilität (54 %), die Möglichkeit des schnellen Beruhigens (86,7 %) sowie das Einschlafen des Kindes (83,7 %). Um Bindung aufzubauen, helfe das Tragen mit Tragehilfen (95,5 %) und das Stillen (91,2 %). Drei Viertel der befragten Mütter gaben an, dass sie ihr Kind mehrheitlich selbst tragen, bei weniger als einem Viertel sei es innerhalb der Elternbeziehung ausgeglichen. Als Hauptgrund für das Ungleichgewicht geben sie Zeitmangel (73,2 %) an. Wenn Mütter nicht selbst tragen, so ein weiteres Ergebnis der Umfrage, liege das v. a. an gesundheitlichen Gründen (Kaiserschnitt) oder partnerschaftlichem Gleichstellungsgedanken. Im Erkennen von Bedürfnissen schätzen sich 55,5 % der Befragten als sicherer ein als ihr Partner.

Trageverhalten und -beratung

Über 70 % beginnen das Tragen ihrer Kinder ab der Geburt oder in den ersten Monaten (27,2 %). Getragen werden die Kinder von 47,6 % bist zu einem Alter von zwölf bis 18 Monaten. Wie lange sie getragen werden, so 81,6 %, sollten Eltern und Kinder selbst entscheiden. Eine Tragehilfe gekauft haben etwa ein Drittel der Befragten kurz nach der Geburt. Diejenigen, die eine Trageberatung in Anspruch genommen haben, würden dies tendenziell nicht online tun (64,1 %), sondern im Rahmen einer markenunabhängigen Beratung vor Ort, bei der zielgerichtet das passende Produkt für sie gesucht wird (86,9 %). Wichtig hierbei ist 79 % der Eltern, dass die Beratungsperson eine fundierte Ausbildung bei einer Trageschule hat.

Informationsquellen und Herausforderungen

Eltern mit Trageerfahrung gaben an, dass sie sich mehrheitlich bei Trageberatern (30,9 %) oder mit Anleitungsvideos von Herstellern (30,1 %) über die Handhabung von Tragehilfen informiert haben. Bei letzteren sei eine leichte Zugänglichkeit der Inhalte am wichtigsten. Mit über 94 % fühlt sich die Mehrheit der Befragten nicht von der Gesellschaft unter Druck gesetzt, ihr Kind mit einer Tragehilfe zu tragen. Bedenken beim Tragen hat die Hälfte der Eltern keine. Je ein Viertel sorge sich allerdings bzgl. Fehlhaltungen des Kindes und Unklarheit bei der Handhabung der Tragehilfe. Etwa zwei Drittel der Eltern berichten, dass sie den ständigen Körperkontakt durch Tragen, Co-Sleeping und Stillen als herausfordernd wahrgenommen haben.

Über die Umfrage

Die Trageumfrage wurde von Michaela Lehner (Trage-Expertin), Nicola Schmidt (Bestseller-Autorin), Stefan Eipeltauer und Barbara Brischar (Fokus Kind Medien) sowie der Tragehersteller Hoppediz, Fellhof und Ergobaby iniitiert. Sie ist eine gemeinsame Initiative von Fokus Kind Medien, Die Trageschule® – Österreich und Schweiz und dem artgerecht-projekt. Die Ergebnisse wurden im Anschluss an die Erhebung frei zugänglich veröffentlicht und sollen Trageberatern, Herstellern und Menschen in der Geburtshilfe unterstützen, ihr Angebot für Familien zu optimieren. An der Umfrage beteiligten sich zu 98 % Frauen bzw. Personen, die sich als Mütter definieren. Sie waren mehrheitlich zwischen 23 und 43 Jahre alt und kamen zum Großteil aus Deutschland (64,1 %). 80 % von ihnen haben einen Hochschulabschluss bzw. eine abgeschlossene Berufsausbildung. Ihre Kinder waren zum Zeitpunkt der Umfrage älter als drei Jahre.

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