22.10.25 – ADAC Kindersitztest 2025

Nur fünf „gute“ Modelle, drei Sitze fallen durch

Der ADAC hat im zweiten Kindersitztest des Jahres 2025 insgesamt 17 Babyschalen und Kindersitze geprüft – mit teils besorgniserregenden Ergebnissen.

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Die ADAC-Testanforderungen sind bewusst deutlich strenger als die gesetzlichen Mindestanforderungen. © ADAC/BildschnittTV

 
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Die Babyschale „Joie i-Level Pro“ erhielt eine gute Gesamtbewertung. © Joie

 
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Im aktuellen ADAC Kindersitztest 2025 wurden insgesamt 17 Kindersitze untersucht mit sechs Babyschalen und elf Kindersitzen für Kleinkinder und ältere Kinder. Nur fünf Modelle erhielten die Bewertung „gut“, während drei Produkte mit „mangelhaft“ komplett durchfielen. Bewertet wurden neben der Sicherheit im Crashtest auch Bedienung, Ergonomie sowie der Gehalt an Schadstoffen und Umweltschadstoffen.

Diese Kindersitze überzeugen

In der Kategorie Babyschalen konnte insbesondere die „Joie i-Level Pro“ mit einer guten Gesamtbewertung punkten. Selbst ohne Isofix-Station bietet die Schale gute Sicherheitseigenschaften, allerdings nur bei korrekter Montage, was Eltern unbedingt beachten sollten. Bei den Kleinkindersitzen erzielte der „Besafe Beyond 360“ in Kombination mit der Isofixstation „Beyond Baseals einziges Produkt in allen relevanten Testbereichen die Bewertung „gut“. Unter den Sitzen für größere Kinder schnitten vor allem der Britax Römer „Kidfix Pro“ sowie der „Axkid Up“ mit guten Gesamtbewertungen ab und sind laut ADAC besonders empfehlenswert.

Drei Sitze mit „mangelhaft“

Besorgniserregend ist hingegen das Abschneiden dreier Produkte, die der ADAC mit „mangelhaft“ bewertet: Der „Reecle 360 (ZA 10 i-Size)“ und der „Chipolino Olympus i-Size“ versagten beim Crashtest, sodass bei einem Unfall erhöhtes Verletzungsrisiko besteht. Beim „Chipolino Olympus“ kamen zusätzlich gesundheits- und umweltschädliche Schadstoffe zum Vorschein. Auch der Maxi-Cosi „Nomad Plus“, ein Reisesitz, fiel durch: Nur ausreichender Frontalcrashschutz und überhöhte PFAS-Werte sind der Grund. Diese Chemikalien sind in der Natur nur schwer abbaubar und können sich im menschlichen Körper anreichern. Der festgestellte PFAS-Gehalt überschritt sogar gesetzliche Grenzwerte.

Der Hersteller von Maxi-Cosi reagierte auf die Testergebnisse und erklärte, dass die Produktion ab März 2025 PFAS-frei sei. Dennoch: Das getestete Modell stammte aus der Produktion Juni/Juli 2024, und ältere Modelle könnten sich noch im Handel befinden. Eltern sollten daher auf das Produktionsdatum achten.

Isofix nicht immer sicherer

Auch für diesen Test hat der ADAC betont: Die gesetzlichen Mindestanforderungen reichen bei Weitem nicht aus, um bei schweren Unfällen optimalen Schutz zu bieten. Deshalb sind die Testanforderungen bewusst deutlich strenger. Ein wichtiger Aspekt ist der korrekte Einbau des Sitzes. Selbst ein gut bewerteter Kindersitz kann bei falscher Montage seine Schutzwirkung verlieren. Der ADAC empfiehlt Eltern daher:

• Kindersitze im Fachhandel ausprobieren

• Einbau im eigenen Auto testen

• Bedienung des Sitzes üben und verinnerlichen

In mehreren Fällen zeigte sich, dass Kindersitze ohne Isofix-Station bessere Crashtest-Ergebnisse erzielten. So etwa bei der „Joie i-Level Pro“, dem „Nuna Arra Flex“ und dem „Kinderkraft I-Lite“. Isofix kann zwar Einbaufehler reduzieren, garantiert jedoch nicht automatisch mehr Sicherheit.