17.12.25 – IFH Köln und BBE Handelsberatung

Markt für Baby- und Kinderausstattung schrumpft 2024

Der neue Branchenbericht von IFH Köln und BBE Handelsberatung zeigt: Der Markt für Baby- und Kinderausstattung rutschte 2024 um -3,8 Prozent auf 7,12 Mrd. Euro ab. Auch 2025 wird ein Minus erwartet.

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Der „Branchenbericht Baby- und Kinderausstattung“, Jahrgang 2025, des IFH Köln in Kooperation mit der BBE Handelsberatung analysiert die Branche rund um Baby- und Kinderbekleidung und zeigt die Dynamiken der vergangenen Jahre im Gesamtmarkt auf. © IFH Köln

 

2024 wirkten sich Konsumzurückhaltung und Krisen auf alle Warengruppen aus – von Bekleidung über Schuhe und Möbel bis zur Erstausstattung. Einzige Ausnahme: Mobilität, hier gab es ein Plus von 1,5 Prozent.

Carina Habke vom IFH Köln erklärt: „Wie in vielen Bereichen macht sich die Konsumzurückhaltung durch anhaltende wirtschaftliche und globale Krisen auch im Markt für Baby- und Kinderausstattung bemerkbar. Die in den letzten Jahren wieder abgenommene Geburtenrate, aber auch die gewachsene Konkurrenz durch asiatische Marktplätze sowie zukünftige neue Konkurrenz wie Amazon Haul oder TikTok trägt ihr Übriges dazu bei, dass das aktuell prognostizierte Wachstum bei gleichbleibendem Trend für den Markt gemäßigt ausfällt.“ Für 2025 wird ein weiteres Minus erwartet: -1,9 Prozent auf knapp 7 Mrd. Euro. Ab 2026 rechnen IFH Köln und BBE mit einem moderaten Wachstum von unter einem Prozent pro Jahr.

Prognose bis 2029

Der neue Branchenbericht hat auch die Prognosen aus 2023 angepasst aufgrund des anhaltenden Krisenmodus, Sparverhaltens, Secondhand-Booms und der sinkenden Geburtenrate. Jetzt erwartet die Studie ab 2025 bis 2029 ein durchschnittlich positives, aber sehr moderates Wachstum. Optimistisch könnten 0,7 Prozent jährlich erreicht werden.

Prof. Dr. Philipp Hoog von der BBE Handelsberatung betont: „Der Markt für Baby- und Kinderausstattung zeigt sich bemerkenswert widerstandsfähig, steht aber vor strukturellen Herausforderungen. Während die Geburtenrate von 795.000 auf 677.000 sinkt, hält sich das Marktvolumen bei 7 Milliarden Euro stabil. Gleichzeitig erobert der Onlinehandel bereits 41 Prozent Marktanteil und der Secondhand-Markt wächst um über 22 Prozent jährlich. In diesem Umfeld wird der stationäre Fachhandel zunehmend unter Druck gesetzt. Erfolgreich sind künftig nur noch Händler, die entweder durch kinderfreundliche Erlebniswelten und Beratungskompetenz überzeugen oder hybride Konzepte mit Secondhand und Mietmodellen etablieren. Wer weder Erlebnis noch Nachhaltigkeit bietet, verliert.“

Warengruppenanteile verändern sich kaum

Baby- und Kinderbekleidung führte mit knapp 52 Prozent auch 2024 wieder die Warengruppen an, verlor jedoch -4,4 Prozent im Vergleich zu 2023. Auch andere Warengruppen rutschten 2024 ins Minus. Lediglich der Bereich Mobilität konnte um 1,5 Prozent zum Vorjahr wachsen, während diese Warengruppe 2023 noch mit Umsatzeinbußen zu kämpfen hatte.