09.08.21 – IFH-Studie

Digitale Fortbildung in Zeiten von Corona

„Flexibles digitales Lernen – Netzwerk Handel“: Wie eine Studie des IFH Köln zeigt, haben Händler die Digitalisierung ihrer Weiterbildungskonzepte vorangebracht.

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Die Grafik zeigt, ob Unternehmen während der Pandemie mehr, weniger oder gleich viele digitale Weiterbildungen durchgeführt haben – und auf welche Formate sie dafür zurückgegriffen haben.© IFH Köln © IFH Köln

 

Die Corona-Pandemie hat in vielen Bereichen Missstände in puncto Digitalisierung offengelegt – auch bei digitalen Weiterbildungsprozessen bei kleinen und mittleren Handelsunternehmen. Für viele Händler hat das vergangene Jahr die Priorität von Weiterbildungsprozessen häufig noch weiter nach hinten gedrängt. Doch es gibt auch Händler, die ihre Digitalisierungsprozesse beim Thema Weiterbildung auch während der Pandemie vorangetrieben haben. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Erhebung unter Mitarbeitern des Handels vom IFH Köln. Sie wurde für das Netzwerk „FlexNet Handel“ durchgeführt, das von der Zentralstelle für Berufsbildung im Handel e. V. (zbb) koordiniert wird.

„Insbesondere in der Zeit des Lockdowns, wo viele Angestellte im stationären Handel ihrem Arbeitsalltag nicht nachgehen konnten, waren digitale Fortbildungen eine wichtige Perspektive. Infektionssicher und bequem von zuhause – diesen Schritt hin zum Digitalen sollte der Handel nun unbedingt weiter ausbauen“, so Jonas Groten, Senior Project Manager am IFH Köln.

Anzahl der digitalen Weiterbildungen steigt

In knapp einem Drittel (32 %) der kleineren und mittleren Unternehmen gibt es demnach aktuell mehr digitale Weiterbildungen als vor der Pandemie. Dabei handelt es sich am häufigsten um online durchgeführte Webinare (73 %) oder Schulungen durch Onlinevideos (46 %). 22 % des befragten Verkaufspersonals geben zudem an, während der Pandemie von ihrem Arbeitgeber Onlinetrainings für die digitale Weiterbildung bereitgestellt bekommen zu haben. Auch der Bedarf an Weiterbildung scheint sich bei einigen Angestellten im Handel durch die Krisenmonate erhöht zu haben: 15 % der Befragten geben an, während der Pandemie mit neuen Tätigkeitsbereichen konfrontiert worden zu sein.

Welche Wünsche haben die Lernwilligen?

Bei der Durchführung digitaler Weiterbildungen gibt es aber aus Sicht der Lernenden auch Barrieren, die unbedingt vorher bedacht werden müssen – die größten Barrieren sind: Fehlende Motivation bei nichtbezahlter Weiterbildung und der fehlende Austausch bei rein digitalen Formaten. Gewünscht sind Weiterbildungen zu unterschiedlichsten Themen, so unter anderem zu Warenkunde (59 %), Produktsortiment (48 %) oder zur Kundenberatung (42 %). Der Einbezug der Mitarbeiterwünsche ist für den Ausbau von erfolgreicher digitaler Weiterbildung essenziell.