05.06.18 – Autokindersitze
Stiftung Warentest: Gute ältere Modelle
Neu und teuer = gut? Stiftung Warentest zeigt: Viele ältere Autokindersitze liegen sogar vor den neuen. Ein Modell mit Airbag-System bringt indes frischen Wind in die Sicherheit auf Tour.
„Die meisten schneiden gut ab, sie bieten hohe Sicherheit bei einem Aufprall von vorn oder von der Seite“, schreibt Stiftung Warentest in der aktuellen Ausgabe 6/2018. Die Rede ist von den 23 Autokindersitzen, die das Verbrauchermagazin unter die Lupe genommen hat.
So kann in der Kategorie „i-Size bis maximal 105 cm Körpergröße“ Britax Römer mit dem „Swingfix i-Size“ überzeugen, gleich dahinter liegen der „Evoluna i-Size 2“ von Kiddy und der „Rock“ von Maxi-Cosi (alle mit Gesamturteil 1,7). Der „Evoluna i-Size 2“ zeichnet sich zudem durch die Liegefunktion im Auto aus. Der „Rock“ von Maxi-Cosi führt mit ca. 200 Euro beim Preis-Leistungsverhältnis.
Sicherer mit Airbags?
Ganz neue Wege schlägt Dorel mit dem „Maxi-Cosi Axissfix Air“ ein, dem ersten Modell mit Airbags. Diese sind in den Brustgurten eingebaut und bilden beim Frontalaufprall ein schützendes Luftkissen vor dem Gesicht des Kindes. Das hat aber auch seinen Preis: Stolze 680 Euro kostet der Sitz. Im Test kam das Modell auf die Gesamtnote 2,2. Günstiger und ähnlich sicher kommt laut Stiftung Warentest da der im vergangenen Jahr getestete „Axissfix Plus“ ohne Airbag daher.
Die vorderen Plätze belegen ältere Modelle, die schon zwischen 2015 und 2017 getestet wurden. So holten „Aton M i-Size“ mit Basis „M i-Size“ von Cybex sowie „Pebble Plus“ mit und ohne „2wayfix Base“ von Maxi-Cosi die Gesamtnote 1,6; Testsieger mit sehr guter Bewertung (1,5) ist „Evo-Luna i-Size“ von Kiddy.
Mit der Bewertung „mangelhaft“ müssen sich der „Gravity“ von Jané, der „Ultimax i-Size“ von Concord und der „Ultralite“ mit Basis „IQ i-Size“ von Avionaut zufriedengeben – u. a. wegen erhöhter Mengen von Schadstoffen. Der „Ultimax i-Size“ fiel außerdem glatt durch den Crashtest: Beim Frontalaufprall riss die Gurthalterung aus der Rückenlehne, sodass der Testdummy weit nach vorne geschleudert wurde.
Sicherheit nach Gewicht
Die Kategorie „Von der Geburt bis 13 kg Körpergewicht“ macht Cybex unter sich aus: Das Modell „Aton 5“ holte hier sowohl ohne (1,6) und mit der „Aton Base 2“ (1,7) eine gute Bewertung. Der „Kiss 2 Plus“ von Klippan entscheidet die Kategorie „Von der Geburt bis 18 kg Körpergewicht“ für sich mit einer Gesamtnote von 2,5. Nur mittelmäßig schnitt der neue „Cosmos“ von Chicco ab.
Auch bei den Autokindersitzen „Von 9 kg bis maximal 36 kg Körpergewicht“ liegen die älteren Modelle vorn: Der „Phoenixfix 3“ von Kiddy, getestet im November 2016, macht das Rennen mit der Spitzenbewertung 1,7. Allerdings eignet er sich nur für Kinder bis zu 18 kg. Länger an Bord sind die ebenfalls gut (1,9) bewerteten „Pallas“-Modelle von Cybex, die Kindern bis zu 36 kg einen sicheren Platz bieten.
Mit der gleichen Note und besserem Preis-Leistungsverhältnis (170 Euro) kommt der „Traver Shield“ von Joie, Verlierer der Kategorie ist „Youniverse Fix“ von Chicco (3,3).
Durchgehend gut ab 15 kg
Ausnahmslos „gute“ Bewertungen bekamen die getesteten Modelle der Kategorie „von 15 kg bis 36 kg Körpergewicht“, wobei auch hier die älteren Sitze vorne liegen. Die ersten Plätze belegen „Solution M-Fix SL“ und „Solution M SL“ (je 1,7) von Cybex sowie „Kid II“ von Britax Römer (1,8).
Die „Schlusslichter“ mit der Note 2,0 sind hier die neuen Sitze „Monza Nova Evo“ und „Monza Nova Evo Seatfix“ von Recaro. Letzterer punktet mit „Advanced Side Protection“, speziellem Belüftungssystem für Sitzkomfort an heißen Tagen und Seatfix-Konnektoren für Extra-Stabilität im Fahrzeug.
Auch der neue „iZi Flex Fix“ von BeSafe holte eine Bewertung mit 1,9 nach Hause – als einziges Modell der Kategorie „i-Size von 100 bis 150 cm Körpergröße“.