20.06.24 – Axkid

Vom Weltall ins Auto

In Schweden hat sich das rückwärtsgerichtete Reisen für Kinder dank mehr als 50 Jahren Pionierarbeit auf diesem Gebiet weit verbreitet. Auf der Axkid-Kinder- und Sicherheitskonferenz im April 2024 in Göteborg stand jedoch nicht nur dieses Thema im Mittelpunkt.

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Lotta Jakobsson, Senior Technical Leader Sicherheit bei Volvo Cars, präsentierte auf der Axkid-Konferenz u. a. Forschungsergebnisse und Statistiken zur Kindersicherheit. © Axkid

 
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Axkid ist ein Verfechter des erweiterten rückwärtsgerichteten Reisens und diskutierte mit internationalen Experten das Thema Kindersicherheit im Auto. © Axkid

 
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Stellen Sie sich vor, Sie sind Astronaut und werden ins All geschossen. Ihre Rakete fliegt aber nicht gerade, sondern schräg in den Himmel – viele Stunden also, in denen große Kräfte auf den Körper wirken. Inspiriert durch die schützende Positionierung von Astronauten während des Starts, entwickelte Professor Bertil Aldman von der Chalmers-Universität in Göteborg 1964 das Konzept der nach hinten gerichteten Autositze. Sein innovativer Prototyp zielte darauf ab, die G-Kräfte über den gesamten Rücken zu verteilen und so das Risiko lebensbedrohlicher Kräfte bei Frontalkollisionen zu minimieren.

Schwedens Engagement für rückwärtsgerichtete Sitze

Heute sind schwedische Eltern gut informiert über die Gefahren einer zu frühen Frontalbefestigung und bevorzugen Autokindersitze, die sie so lange wie möglich rückwärtsgerichtet im Auto positionieren können. Die Empfehlung liegt bei mindestens vier bis fünf Jahren, weil ein vorwärtsgerichteter Sitz laut Studien ein fünfmal höheres Verletzungsrisiko hat. Um dieses Engagement in die Welt zu tragen, lud Axkid am 22. April in der World of Volvo zur ersten Kinder- und Sicherheitskonferenz ein. Auf dem Programm standen Vorträge namhafter Experten, Diskussionsrunden sowie die Vorstellung von Axkids neuesten Kinderautositzen.

Tommy Petersson vom Swedish National Road and Transport Research Institute (VTI), auch genannt „Mr. Rearward facing“ und Vater des schwedischen Plustests (siehe Kasten), nahm die Teilnehmer mit auf die Reise der Kindersicherheit von den 60er Jahren bis heute. Er berichtete u. a., wie und warum es zu welchen Vorschriften kam und was zur Verbesserung der Kindersicherheit erforderlich ist. Andrés Moncayo und Markus Jacksch, Spezialisten für Kinder-Reha-Technik, erläuterten die aktuellen Herausforderungen beim Transport von Kindern mit besonderen Bedürfnissen und die Bemühungen von Hernik, die Situation für die Kinder und ihre Eltern zu ändern. Wie man Babys bis sechs Monaten in Notfällen transportiert und wie er und Axkid zusammenarbeiten, erklärte der schwedischer Rettungsdienstspezialist Andreas Ericsson.

Unerwartete Enthüllungen

Doch was braucht es, um einen sicheren und benutzerfreundlichen Kindersitz zu entwickeln? Axkid-Geschäftsführer Daniel Johansson und Vizepräsident Anton Wall gaben Einblicke in die Beweggründe für die Axkid-Innovationen und Ausblick auf das, was noch kommen wird. Eine der wichtigsten Ankündigungen während der Kinder- und Sicherheitskonferenz war die Einführung des neuen Autositzes „One 3“. Er ist die dritte Generation des nach hinten gerichteten Originals von Axkid mit Isofix-Halterung und geeignet für Kinder zwischen null und sieben Jahren bzw. bis zu einer Größe von 125 cm und einem Gewicht von bis zu 23 kg. Der aus Flugzeugaluminium gefertigte „One 3“ wiegt 10 kg und benötigt 30 % weniger Material. Die intuitive Montage erfolgt in nur 30 Sekunden und in sechs leichten Schritten.

Doch irgendwann sind die Kinder groß genug, um auf einen vorwärtsgerichteten Sitz umzusteigen. Deshalb präsentierte Axkid exklusiv den neuen Kinderautositz „Up!“, der die optimale Nutzung des Sicherheitssystems des Autos gewährleistet. Dazu gehören z. B. die richtige Gurthöhe, eine ergonomische Lendenwirbelstütze oder ein solider Stahlrahmen mit eingebautem Stützfuß. Dieser Sitz wird ebenfalls auf der Kind + Jugend in Köln vorgestellt.