13.04.17 – Im Einzelhandel

Ver.di warnt vor Altersarmut

Für Beschäftigte im Handel sei das Risiko, nach dem Arbeitsleben zu verarmen, am höchsten, warnt die Gewerkschaft Ver.di. Betroffen seien vor allem Frauen.

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Ver.di sieht die Altersarmut für Beschäftigte im Einzelhandel kommen. © N. W. / pixelio.de

 

In keiner anderen Branche sei das Armutsrisiko am Ende des Berufslebens so groß wie im Handel, betonte Stefanie Nutzenberger als Mitglied des Ver.di-Bundesvorstands. Mit rund 5,1 Mio. Beschäftigten bildet der Handel eine der größten Branchen der deutschen Wirtschaft.

Laut Nutzenberger begünstigt die Tarifflucht von immer mehr Unternehmen die gegenwärtige Entwicklung. So sei der Anteil der Beschäftigten im Einzelhandel, die nach einem Tarifvertrag bezahlt werden, allein zwischen 2010 und 2014 von 41 auf 30 % gesunken. Die Erosion der Tarifbindung ziehe Niedriglöhne in großen Teilen der Branche nach sich; auch geringfügige Beschäftigungsverhältnisse seien verbreitet. Ver.di fordert die Rückkehr zu allgemeinverbindlichen Tarifverträgen, die Entgelt und Arbeitsbedingungen für den gesamten Einzelhandel festschreiben. Eine solche Allgemeinverbindlichkeit müssten Gewerkschaft und Arbeitgeber gemeinsam beim Bundesarbeitsminister beantragen.