20.03.25 – Obrist’s Baby-Rose
Übernahme durch Baby-Walz
Ende März endet eine über 100-jährige Tradition in der Schweiz: Das in Dättwil ansässige Babyfachgeschäft Obrist’s Baby-Rose schließt nach 101 Jahren. Inhaber Thomas Obrist hat jedoch einen deutschen Nachfolger gefunden.
„Schweren Herzens möchte ich informieren, dass Obrist’s Baby-Rose Ende März 2025 Geschichte sein wird“, verkündete Thomas Obrist bereits Anfang des Jahres auf LinkedIn. 30 Jahre lang hatte er den Laden an der Täfernstrasse geführt, doch aufgrund der stetig abnehmenden Kundschaft und der damit verbundenen nicht mehr gegebenen Rentabilität sieht er keine Zukunft mehr für den Familienbetrieb. Obrist’s Baby-Rose ist eines von insgesamt 14 Fachgeschäften für Babyartikel in der Schweiz, die der Genossenschaft Baby-Rose angehören. Thomas Obrists Urgroßvater Robert Stutz legte 1924 mit einer mechanischen Werkstätte für Fahrrad-, Kinderwagen- und Nähmaschinen-Reparaturen in Windisch den Grundstein für das Unternehmen.
„Obrist’s Baby-Rose war über viele Jahre hinweg bekannt für seinen hervorragenden Service und seine Nähe zu den Kunden. Wir wussten immer, was unsere Kunden wollen und was sie von uns erwarten“, so Thomas Obrist, der das Unternehmen in vierter Generation führte. „Schon mein Urgroßvater betrieb nach dem Ersten Weltkrieg eine Werkstatt für Kinderwagen, Fahrräder und Nähmaschinen. Heute führen wir weiterhin die zwei Obrist Nähcenter mit der bekannten Schweizer Nähmaschinenmarke Bernina in Brugg und Frick.“
Lösung für die Mitarbeiter und den Standort
Zur Schließung des Aargauer Babyfachgeschäfts zwingen Thomas Obrist verschiedene Faktoren wie z. B. der Geburtenrückgang, der gestiegene Onlinehandel oder das nahe gelegene Laufenburg in Deutschland, wohin viele Schweizer zum Einkaufen fahren. „Scheitern ist extrem hart, besonders wenn man viel Herzblut dafür investiert. Doch was sagen wir unseren eigenen Kindern, wenn sie scheitern? Wir erinnern sie daran, dass Scheitern oft der erste Schritt ist, um etwas Schwieriges mit Mut und Entschlossenheit anzugehen. Wir ermutigen sie, es erneut zu versuchen“, schreibt Obrist weiter auf LinkedIn und fügt hinzu. „Doch jedes Scheitern steht für den Mut, Grenzen zu überschreiten, und darauf bin ich stolz.“
Während sich der Inhaber ab 1. April eine neue Arbeit suchen muss, hat er für die zehn Mitarbeiter von Obrist’s Baby-Rose eine Lösung gefunden: Das deutsche Unternehmen Baby-Walz wird das Geschäft am gleichen Standort fortführen und übernimmt das gesamte Personal. „Bei Baby-Walz sieht die Situation anders aus. Sie verfügen über ein solides Netzwerk aus eigenen Filialen und einem professionellen Onlineshop und nutzen so alle verfügbaren Wege, um das Geschäft mit dem gewohnten Service, dem vertrauten Personal und einer starken Kundenorientierung weiterzuführen“, erklärt Obrist. Diese Lösung kommt seiner Meinung nach nicht nur seinem Team, sondern auch den Kunden zugute. Mit dieser Übernahme betreibt Baby-Walz nun sechs Filialen in der Schweiz. Nach einem Soft-Opening soll Mitte des Jahres ein Umbau erfolgen und die Filiale in neuem Glanz erstrahlen.