24.11.20 – GfK-Studie

Trends zum Black Friday 2020

In der Black Friday-Woche stiegen die Umsätze* 2019 um 12 %. Für 2020 sehen die GfK-Experten zwar nicht das gleiche Wachstum, prognostizieren aber starke Angebots- und Verkaufswochen.

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Coronabedingt werden die Umsätze in der Black Friday-Woche wohl nicht so hoch wie im Vorjahr ausfallen. © maxbelchenko - stock.adobe.com

 

Die letzten Monate des Jahres sind traditionell die „Hochsaison” für Hersteller und Händler, vor allem in der Technologie- und Gebrauchsgüterindustrie. Angesichts erneuter Lockdowns in zahlreichen Ländern werden die Umsätze in der Black-Friday-Woche noch mehr als sonst über den Erfolg des Jahres entscheiden. „Mehr denn je wird in diesem Jahr das Produkt selbst und nicht das Angebot oder der Preis für Verbraucher der entscheidende Faktor sein”, sagt Norbert Herzog, GfK-Experte für technische Konsumgüter. „Covid-19 hat dazu geführt, dass sich die Kaufabsichten von ‚Möchte ich haben‘ zu ‚Muss ich haben‘ verschoben haben. Natürlich ist der Preis immer noch von zentraler Bedeutung. Da aktuell jedoch in mehreren Sektoren die Nachfrage das Angebot übertrifft, sind Promotions an diesem Black Friday möglicherweise nicht so attraktiv wie gewohnt. Viele Verbraucher befinden sich bereits im Lockdown oder erwarten ihn. Trotzdem wird es wieder eine sehr umsatzstarke Zeit für den Handel, aber dieses Mal mit Fokus auf praktische Lösungen sowie Geräten, die das Leben in den eigenen vier Wänden ‚erträglicher‘ machen – sei es in Bezug auf Homeoffice, Unterhaltung oder Aktivitäten wie kochen und putzen.“

 

Trends bis Jahresende

  • Arbeiten von zu Hause: Weltweit arbeiteten laut der GfK-Studie „Consumer Life Global 2020“ im Sommer 2020 sieben von zehn Angestellten und Studenten mindestens einmal pro Woche von zu Hause aus. Da dies häufig immer noch der Fall ist, wird die weiterhin starke Nachfrage nach IT- und Officeausrüstung, einschließlich Computern, bestehen bleiben. Basierend auf den GfK Point of Sales Daten, ist 2020 in dieser Kategorie mit einem Umsatzplus von 15 % zu rechnen.
  • Gesundheit, Wellness und Hygiene: Dieser Trend befindet sich bereits seit einigen Jahren im Aufschwung, wurde jedoch durch die Pandemie deutlich beschleunigt. GfK-Experten erwarten, dass Smartwatches, Fitness-Tracker sowie Geräte, die den Aspekt „gesund kochen“ unterstützen, an diesem Black Friday und in den Wochen vor Weihnachten gut abschneiden werden. Diese Annahme stützt auch die GfK-Studie „Consumer Life Global 2020“: 49 % der Befragten gaben weltweit an, aktiv nach Produkten oder Dienstleistungen zu suchen, die ihnen helfen, einen gesunden Lebensstil zu führen. Dementsprechend haben die Hersteller ihre Werbebotschaften für bestimmte Gerätefunktionen angepasst.
  • Essen zu Hause: Da viele Menschen in der Arbeitszeit zu Hause sind, verbringen sie auch viel mehr ihrer Zeit damit, daheim zu essen und zu putzen. Im Zeitraum von Mai bis Juli 2020 hatte sich deshalb der Umsatz von Küchengeräten in allen Ländern (außer China) mehr als verdoppelt. In der GfK-Studie „Consumer Life Global 2020“ haben 69 % der Verbraucher weltweit angegeben, mindestens einmal pro Woche zum Spaß zu Hause zu kochen – das sind 10 % mehr als im Vergleich zum Vorjahr.

Mehr Zeit im Internet

Wie, warum und was Verbraucher an Black Friday, Cyber Monday und zu Weihnachten kaufen, wird 2020 sicherlich etwas anders sein. Covid-19 hat den Übergang zum digitalen Lebensstil beschleunigt und viele Verbraucher, die sonst ein Ladengeschäft aufgesucht hätten, waren gezwungen, online zu shoppen. Laut GfK-Studie „Consumer Pulse Global 2020“ haben rund 40 % der Befragten angegeben, dass sie dieses Jahr mehr Zeit im Internet verbracht haben. Mittlerweile zeigen weitere GfK-Studien, dass in der ersten Hälfte des Jahres 2020 rund 48 % der Laptop-Käufer in Großbritannien Produkte nur noch online recherchiert haben, im Vergleich zu 29 %, die sowohl online als auch offline gesucht haben. Lediglich 23 % haben nur noch im Geschäft recherchiert.

Die Zunahme des Online-Shoppings während der Lockdowns ist keineswegs eine vorübergehende Erscheinung. Ausschlaggebend ist, dass sich der höhere Anteil von Verkäufen in Online-Shops auch nach der Wiedereröffnung von Geschäften fortsetzte. In der anstehenden Promotion-Saison müssen Hersteller, Händler und Marken insbesondere das Online-Erlebnis für ihre Kunden im Blick haben, um deren Ansprüche zu erfüllen sowie die attraktivsten Preise und Werbeaktionen anbieten, um mit der Konkurrenz mithalten zu können", erklärt Norbert Herzog.

 

*In folgenden Ländern: Deutschland, Frankreich, Italien, Großbritannien, Spanien, Russland, Polen, Brasilien, Türkei.