09.12.22 – Digitalverband Bitkom

Kontaktloses Bezahlen ist Standard

Mit Karte, Smartphone oder Smartwatch zu bezahlen ist für viele Bundesbürger Normalität. Zwei Drittel stört es, wenn Geschäfte keine elektronische Bezahlmöglichkeit anbieten, verdeutlicht eine Bitkom-Studie.

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Vor allem Jüngere greifen an der Kasse zu Smartphone und Smartwatch. © Bitkom

 

Von Juli bis September haben neun von zehn Verbraucher mindestens einmal auf diese Weise im Laden an der Kasse bezahlt, die Hälfte nutzt diese Möglichkeit sogar mehrmals die Woche. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung von 1004 Personen in Deutschland ab 16 Jahren im Auftrag des Digitalverbands Bitkom.

9 % bezahlen mehrmals täglich kontaktlos, 19 % täglich und 22 % mehrmals die Woche. Weitere 27 % bezahlen mindestens einmal in der Woche kontaktlos.

 „Kontaktloses Bezahlen hat sich als Standard etabliert. Es ist bequem, schnell und sicher – heute sollte kein Geschäft, Lokal oder sonstige Verkaufsstelle auf eine solche digitale Bezahlmöglichkeit verzichten“, sagt Kevin Hackl, Bereichsleiter Digital Banking & Financial Services beim Bitkom.

 Kontaktloses Bezahlen ist bei den Jüngeren besonders weit verbreitet. 96 % der 16- bis 29-Jährigen haben im dritten Quartal mindestens einmal kontaktlos bezahlt, bei den 30- bis 49-Jährigen sind es 95 % und 93 % bei den 50- bis 64-Jährigen. Und selbst unter den Seniorinnen und Senioren ab 65 hat eine deutliche Mehrheit von 79 % zumindest hin und wieder kontaktlos bezahlt.

Vor allem Jüngere nutzen Smartphone oder Smartwatch

Mit Smartphone oder Smartwatch haben von Juli bis September 45 % mindestens einmal kontaktlos bezahlt. 13 % nutzen diese Möglichkeit mehrmals täglich oder täglich, 10 % mehrmals pro Woche. Weitere 9 % haben mindestens einmal pro Woche mit Smartphone oder Smartwatch bezahlt.

 Die Jüngeren liegen hier klar vorne: 74 % der 16- bis 29-Jährigen haben den Bezahlvorgang mit Smartphone oder Smartwatch genutzt, bei den 30- bis 49-Jährigen sind es 59 % und bei den 50- bis 64-Jährigen 51 %. Zurückhaltend sind die Älteren ab 65, von denen nur 11 % Smartphone oder Smartwatch zum Bezahlen an der Ladenkasse genutzt haben.

Angst vor der Cash-only-Schranke

 Die Corona-Pandemie hat dem elektronischen Bezahlen einen Schub gegeben. Drei Viertel (76 %) sagen, dass sie seit der Corona-Pandemie seltener Bargeld benutzen als früher. Die Hälfte (52 %) geht davon aus, künftig seltener Bargeld zu verwenden und 46 % sagen sogar, dass sie eigentlich nur noch Bargeld verwenden, weil sie Sorge haben, dass elektronisches Bezahlen nicht möglich ist. Zwei Drittel (66 %) geben an, dass es sie stört, wenn sie nicht elektronisch bezahlen können. 62 % wollen, dass alle Geschäfte gesetzlich verpflichtet werden, mindestens eine elektronische Bezahlmöglichkeit anzubieten. „Fast die Hälfte nutzt Bargeld nur noch aus Angst vor der Cash-only-Schranke. Ein klares Zeichen, die Wahlfreiheit beim Bezahlen umzusetzen und an jeder Verkaufsstelle eine europaweit nutzbare digitale Bezahlmöglichkeit anzubieten“, so Hackl. „Das ist auch eine politische Aufgabe. Wenn Innovationen im Zahlungsverkehr an den Kassen nicht genutzt werden können, führen wir Projekte wie den Digitalen Euro frühzeitig ad absurdum.“

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