30.07.20 – Verödung der Innenstädte
HDE fordert Innenstadtfonds
500 Mio. Euro: Diese Höhe an finanzieller Unterstützung fordert der Handelsverband Deutschland (HDE), um vielerorts verödende Innenstädte zu retten.
Innenstädte sind beliebte Einkaufsorte, doch Leerstände machen Stadtzentren unattraktiv. „Das ist auch für die Händler vor Ort ein großes Problem. Wenn die Kunden nicht mehr zum Bummeln kommen, stimmen die Umsätze nicht mehr“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Deshalb schlägt der HDE die Einrichtung eines Innenstadtfonds in Höhe von 500 Mio. Euro vor. Die finanziellen Mittel sollen auf drei Sonderfonds aufgeteilt werden: einmal zur Aktualisierung und Standardisierung von Einzelhandelskonzepten, zur Analyse der Leerstandssituation sowie für eine aktive Ansiedlungspolitik, die den Branchenmix in den Stadtzentren attraktiv gestalten soll.
Erstellung von Innenstadtkonzepten
Da es laut HDE vielerorts „keine schlüssigen und durchdachten Konzepte zur Stadtgestaltung“ gebe, solle dies mithilfe des Fonds gelingen. Nur so könnten Akteure vor Ort Entscheidungen sachgerecht treffen. Darüber hinaus brauche es einen Überblick über die aktuellen Leerstände: Deshalb müsse ein systematisches und bundesweit einheitliches Leerstandskataster geschaffen werden, um zuverlässig zu beurteilen, wo Handlungsbedarf bestehe.
Regelmäßiger Austausch
„Die Städte müssen aktiver gemanagt werden. Ansonsten ist die Zukunft der Innenstädte in Gefahr“, so Genth weiter. Die Kommunen sollten daher regelmäßige Austauschformate mit dem Handel und den Immobilieneigentümern ins Leben rufen. In Einzelfällen müssten außerdem die bestehenden Möglichkeiten des Vorkaufsrechtes in den förmlich festgelegten Sanierungsgebieten ausgeübt werden können, um den Branchenmix abzurunden.