16.06.15

Für Sie erklärt: Geoblocking

Weltweit einkaufen ist für den einzelnen Kunden auch im Online-Zeitalter noch Zukunftsmusik. Grund dafür ist das in die Schlagzeilen geratene Geoblocking – die Sperrung bestimmter Internetinhalte in spezifischen Regionen.

Larissa Terwart, Redakteurin bei baby&junior

Larissa Terwart, Redakteurin bei baby&junior

 

Das Internet kennt also durchaus Grenzen. Manche Regionen sind vom digitalen Angebot ausgeschlossen. Solche Einschränkungen soll es nach dem Willen der EU-Kommission künftig in der Europäischen Union nicht mehr geben. Der Einkauf im Ausland würde sich wegen niedriger Dollar- und Pfundkurse zumindest auf den ersten Blick lohnen. Hier sucht sich der Markt gegenwärtig den legalen Weg über Weiterversender wie YankIt! oder Bonvu. Diese lassen sich die Bestellung liefern und schicken sie dann gegen Aufschlag nach Europa weiter – Versandkosten und die fällige Einfuhrumsatzsteuer machen die Preisersparnis dann schnell zunichte.

Laut der seit kurzem vorliegenden Digital-Strategie der EU-Kommission soll das „ungerechtfertigte Geoblocking“ beendet werden. Außerdem will das Europa-Gremium Verbraucherschutz und Urheberrecht harmonisieren und Lieferkosten senken. Der Handelsverband Deutschland (HDE) sieht mit dem Verbot des EU-weiten Geoblocking die unternehmerische Freiheit gefährdet. Händler müssten ihre Online-Shops dann für alle Kunden erreichbar machen. Die für eine Präsenz im gesamten europäischen Binnenmarkt erforderliche Anwendung von insgesamt 28 verschiedenen Rechtssystemen könnten kleine und mittelständische Online-Händler aber schlicht nicht bewältigen.

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