16.07.24 – Geburtenrückgang

Forderungen des BDKH

Angesichts des Geburtenrückgangs befürchtet der Bundesverband Deutscher Kinderausstattungs-Hersteller e. V. (BDKH) langfristig eine Gefährdung des gesellschaftlichen Wohlstands. Er stellt deshalb klare Forderungen an Politik, Wirtschaft und jeden Einzelnen.

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Wegen des anhaltenden Geburtenrückgangs in Deutschland stellt der BDKH Forderungen an Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. © stock.adobe.com/monropic

 

In Deutschland, so der BDKH, war der Geburtenrückgang in den vergangenen zwei Jahren besonders drastisch. 2022 erlebte Deutschland dem Verband zufolge mit 7,1 % weniger Geburten einen drastischen Rückgang, im vergangenen Jahr (Januar bis November) waren es weitere 7 %. Der BDKH stellt vor diesem Hintergrund einige Forderungen auf, die sich an Politik, Wirtschaft und jeden Einzelnen richten.

1. Familien und Kinder müssen in viel größerem Maß als bisher in den Fokus rücken, denn sie sind das Fundament unserer Gesellschaft. Je mehr Familien Unterstützung erfahren, desto eher können sie ein schier unbezahlbares Gut bieten: einen guten Start ins Leben mit einer glücklichen Kindheit als Basis für eine starke, stabile Persönlichkeit. Intakte Familien sind das soziale Netz, in dem sich erwachsene Kinder später auch um unterstützungsbedürftige Ältere kümmern. Zur Familie gehören alle familiären Lebensformen, die gleichberechtigt anzuerkennen sind.

2. Die Förderung von Eltern, Kindern und Jugendlichen sollte ab sofort Leitprinzip für alle relevanten Entscheidungsträger sein. Wir können in der Familienpolitik nicht immer den Rotstift ansetzen und uns dann darüber wundern, dass junge Menschen lieber kinderlos bleiben.

3. Die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, vor allem die Betreuung in Krippen, Kitas und Schulen, müssen flächendeckend angeboten werden, verlässlich und bezahlbar sein. Wichtig ist es, eine gesellschaftliche Akzeptanz von arbeitenden Müttern und Fremdbetreuung zu erreichen. Kinder müssen unabhängig von ihrer Herkunft und ihrer elterlichen Unterstützung zudem bestmögliche Bildungschancen erhalten.

4. Die Entscheidung für ein oder mehrere Kinder darf keine beruflichen, gesellschaftlichen oder finanziellen Nachteile bis hin zum Armutsrisiko nach sich ziehen. Arbeitgeber müssen ihre Personalpolitik etwa über familienfreundliche Arbeitszeitmodelle auf die besonderen Bedürfnisse ihrer Mitarbeitenden mit Kindern ausrichten.

5. Die finanzielle Förderung und Entlastung von Familien sollte die Wertschätzung für ihre gesellschaftliche Leistung widerspiegeln, die die Erziehung von Kindern darstellt. Eltern müssen sich die notwendige Kinderausstattung auch weiterhin leisten können, auch um bei sicherheitsrelevanten Produkten nicht auf Secondhand-Ware unsicherer Herkunft zurückzugreifen. Die Angebote auf dem Wohnungsmarkt sollten für Familien mit Kindern bezahlbar bleiben. Die Gestaltung der Städte und des ländlichen Raums muss ein gesundes und sicheres Aufwachsen ermöglichen.

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