05.04.17 – Modehandel

BTE: Ruinöser Preiswettbewerb

Anlässlich seiner Frühjahrssitzung verurteilte das Präsidium des Handelsverbands Textil (BTE) die immer noch zu hohen Preisabschriften in der Bekleidungsbranche.

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Im professionellen Einkauf liegt laut BTE der Schlüssel zum Erfolg. © Larissa Terwart

 

„Der Anteil der Ware, der reduziert verkauft wird, hat nicht selten ein existenzbedrohendes Maß erreicht, das dringend heruntergefahren werden muss“, berichtet der BTE in seiner aktuellen Pressemitteilung. Warenmenge bzw. Warendruck im deutschen Markt seien zu hoch. Auch die weiterhin verfolgten Wachstumsstrategien vieler Lieferanten, die sich v. a. auf expansive, preisaggressive Vertriebskanäle wie Online-Shops und Stores in Factory Outlet Centers konzentrierten, forcierten den ruinösen Preiswettbewerb.

Dem stationären Fachhandel empfiehlt das BTE-Präsidium deshalb, zum einen die Warenmengen auf der Fläche zu mindern und zum anderen breit gestreute, hauptsächlich durch Rabattierungen auffallende Marken konsequent zurückzufahren oder auszulisten. Wenn möglichst viele Teile zum regulären Preis verkauft werden, kann das die Rendite verbessern; im Fokus sollte stets die erzielte Marge stehen: „Beispiele aus dem Fachhandel zeigen, dass man mit dieser Strategie trotz Umsatzrückgang einen höheren Ertrag erwirtschaften kann.“

Gezielte Preissenkungen bei einzelnen, schlecht laufenden Artikeln und die schrittweise Verschiebung der Sales-Phasen um einige Tage nach hinten können nach Ansicht des BTE-Präsidiums mittelfristig zu einer „spürbaren und dringend benötigten Verlängerung der Normalpreis-Phase“ führen. Dies verbessere auch das Image der Branche und steigere die gefühlte Wertigkeit von Bekleidung aus Kundensicht. Die Möglichkeit, gebrauchte Teile zugunsten sozialer oder karitativer Zwecke im Geschäft zurückzugeben, könne ebenfalls dazu beitragen, die Wertschätzung für Mode (wieder) zu erhöhen.