22.09.19 – Deutscher Markt für Kinderbekleidung

Gute Wachstumsperspektiven

Der Markt für Kinderbekleidung und -textilien ist nach Berechnungen des BTE Handelsverbandes Textil (Köln) trotz schwieriger Rahmenbedingungen im Jahr 2018 mit einem Plus von 0,5 % leicht gewachsen. Für das Jahr 2019 prognostiziert der BTE ein Plus in Höhe von etwa 1 %.

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Nicht mehr so viel da: Viele innerstädtische Geschäfte fahren ihr Kidswear-Angebot zurück. © blacksalmon - stock.adobe.com

 

Hoffnungsvoll stimmt insbesondere die positive Geburtenentwicklung. Während lange Zeit eine rückläufige Entwicklung der Kinderzahlen festzustellen war, wird auch in den kommenden Jahren eine steigende Kinderzahl erwartet. Zudem begünstigt ein positiver Wanderungssaldo die Entwicklung. Die mittelfristigen Aussichten für die Nachfragebasis der Kinderbekleidung sind somit durchaus erfreulich, so der BTE.
 
So spielt auch der Online-Handel im Bereich der Kindermode eine immer stärkere Rolle. Der BTE schätzt den Anteil der Pure-Player am Kinderbekleidungsmarkt auf rund 10 % und prognostiziert ein weiteres Wachstum für die kommenden Jahre. Auch preisorientierte Formate haben oft zulegen können, während insbesondere der mittelständische Fachhandel mit Kinderbekleidung zuletzt Marktanteile verloren hat.
  
Neben den Kaufargumenten Funktionalität, Sicherheit und Qualität wird nach Beobachtungen des BTE im Bereich der Kinderbekleidung immer öfter auf Nachhaltigkeitsaspekte geachtet. Gerade bei Neugeborenen und Babys sollen die Produkte ohne Schadstoffe sein, aus ökologischen Materialien hergestellt und unter sozialverträglichen Bedingungen produziert worden sein. Nicht zuletzt vor diesem Hintergrund hat der BTE im Rahmen der Kind + Jugend die Auszeichnung solcher Aussteller übernommen, die besonders umweltfreundliche und/oder nachhaltige Produkte (ausgezeichnet mit einem anerkannten Öko- oder CSR-Siegel wie z. B. fairtrade, GOTS oder Oekotex) vertreiben.
 
Weitere aktuelle Trends im Bereich Kinderbekleidung und -textilien:

– Baumwolle, Seide und Leinen sind für den Sommer angesagt. Für kühleres Wetter sind Denim, Cord, Velours und auch Kaschmir die Favoriten.

– Bei den Modefarben zeigt sich eine klare Tendenz zu warmen, natürlichen und pastelltönenden Farben, wie z. B. Beige, Creme, Hellblau, Sand, und Kaffee. Wobei gilt: Egal, ob    Mädchen oder Junge, die Farben sind für beide Geschlechter uneingeschränkt wählbar.

– Bevorzugte Muster sind Streifen.

– Drucke und/oder Logos sind in der Kinderkleidung nach wie vor sehr beliebt. Neben nautischen Looks sind vor allem Weltraummotive (z. B. Sterne, Außerirdische, Raumschiffe, NASA-Abzeichen) der große Renner.

– Der Trend zum Mini-Me-Look, bei welchem sich Kinder und vor allem Jugendliche an Modethemen der Erwachsenen orientieren, hält – vor allem im Luxusbereich – an.

Mit Sorge beobachtet der BTE die aktuelle Tendenz etlicher Modehändler, angesichts rückläufiger Frequenzen und geringer Margen ihre Kidswear-Abteilungen an den zumeist innerstädtischen Standorten aufzugeben oder sich auf einige wenige Segmente/Bereiche zu beschränken. Dazu BTE-Hauptgeschäftsführer Rolf Pangels:
 
„Die Attraktivität der Innenstädte als Einkaufsstandorte hängt maßgeblich von der Vielfalt bzw. Breite des Sortimentsangebotes ab, die ihrerseits wiederum die Neigung zum Einkaufsbummel positiv beeinflusst und Synergieeffekte fördert. Ein vielfältiger Branchemix und das Nebeneinander von großen und kleinen Unternehmen machen die Mannigfaltigkeit der Innenstädte aus, das kann das Internet nur schwer bieten. Ein weiteres Zurückfahren von Kinderbekleidungsangeboten führt zur Verarmung der Gesamtattraktivität der Innenstädte und leistet Verödungstendenzen weiteren Vorschub.“