01.08.24 – Stiftung Warentest

Totalausfall bei Kinderfahrradanhängern

Die Stiftung Warentest hat insgesamt zehn Kinderfahrradanhänger getestet. Alle sieben Zweisitzer und drei Einsitzer wiesen erhebliche Mängel auf was Schadstoffe und Sicherheit angeht. Bei einem Modell brach sogar die Deichsel.

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Die Modelle Thule „Coaster XT“, Croozer „Vaaya 2“ und „Keeke 1“ sowie Hamax „Cocoon“ (im Bild) versagten im Sicherheitstest. © Hamax

 
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Beide Modelle von Croozer boten beim Überschlag zu wenig Platz zwischen Kopf und Boden, was bei einem Unfall zu schweren Verletzungen führen kann. © Croozer

 
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Hartes Urteil für Croozer, Hauck, Hamax, Qeridoo und Thule: Alle von der Stiftung Warentest geprüften Modelle, vom günstigsten für 350 Euro bis zum Spitzenmodell für 1300 Euro, sind durchgefallen. Neun von ihnen enthalten beispielsweise bedenkliche Chemikalien. U. a. fand die Stiftung Warentest hohe Konzentrationen an per- und polyfluorierten Substanzen (PFAS), die seit Juli 2020 bzw. Februar 2023 verboten sind. Mit PFAS werden Textilien imprägniert, um sie wasser- und schmutzabweisend zu machen. Über Abrieb und Entsorgung gelangen sie in die Umwelt, wo sie nicht abgebaut und z. B. über Lebensmittel von Menschen aufgenommen werden können. Auch krebsverdächtiges Naphtalin, Benzo(ghi)perylen, das im Tierversuch erbgutverändernd wirkte, und Phthalat-Weichmacher, die im Tierversuch Schilddrüse und Hirnanhangdrüse schädigten, konnte die Stiftung nachweisen.

Vier Modelle versagten zudem im Sicherheitstest.

Thule „Coaster XT“, Hamax „Cocoon“ sowie Croozer „Vaaya 2“ und „Keeke 1“ boten u. a. beim Überschlag zu wenig oder keinen Platz zwischen Kopf und Boden, was bei einem Unfall zu schweren Kopfverletzungen führen kann. Der „Coaster XT“ von Thule fiel auch beim Dauertest durch. An einem Prüfexemplar brach die Deichselkupplung, an einem weiteren riss sie ein.

So reagieren die Hersteller

Die Stiftung Warentest hat die Hersteller mit den Testergebnissen konfrontiert. Croozer will eigenen Aussagen zufolge beide Anhänger grundsätzlich überarbeiten und durch Nachfolgemodelle ersetzen. Die Ursachen für die hohen PFAS-Gehalte sollen geklärt werden und entsprechende Maßnahmen eingeleitet werden. Auch Hauck hat intensive Kontrollen angekündigt, um Schadstofffreiheit sicherzustellen. Zudem habe man eine Fehleranalyse gestartet, um Maßnahmen im Hinblick auf den „Dryk Duo“ zu ergreifen.

Qeridoo hat die Produktion und den Verkauf seines „Kidgoo 2 Fidlock Edition“ gar gestoppt und will sie erst dann wieder aufnehmen, wenn die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften zweifelsfrei sichergestellt ist. Anders Hamax und Thule. Beide haben eigenen Angaben zufolge nach Erhalt der Testergebnisse eigene Prüfungen durchgeführt und dabei keine Auffälligkeiten festgestellt. Man habe keine Sicherheitsbedenken und werde die Anhänger unverändert weiterhin anbieten.