06.06.24 – Bibs
Wie wirken sich Schnuller auf Babys Zähne aus?
Den richtigen Schnuller fürs Baby zu finden, kann für Eltern mitunter stressig sein. An erster Stelle stehen die Beruhigung und das Wohlbefinden des Kindes, doch gleichzeitig besteht die Sorge, ein Schnuller könnte sich negative auf die Zähne auswirken. Stimmt das?
„Viele Studien haben gezeigt, dass, wenn Ihr Kind vor dem dritten Lebensjahr aufhört, einen Schnuller zu benutzen, sich die Zahnstellung im Allgemeinen ohne Behandlung im späteren Leben normalisiert“, sagt Zahnärztin Nina Nissen Falbert. Das ist gut zu wissen, denn wenn es um den richtigen Schnuller geht, gibt es keine generelle Antwort. Alle Babys sind unterschiedlich und bevorzugen demnach auch unterschiedliche Gröβen und Formgebungen. Eingeteilt werden die Saugerformen in die drei Gruppen symmetrisch, anatomisch und rund. Doch es gibt keine Studie, die belegt, dass bestimmte Schnuller in Bezug auf Zahnfehlstellungen besser sind als andere. „Je nach Gebrauch können alle Schnullerformen die Zähne beeinträchtigen: Je länger und mit mehr Druck die Sauggewohnheit auf die orofazialen Strukturen einwirkt, desto höher ist das Risiko für einen offenen Biss, Überbiss und Kreuzbiss“, erklärt Anne Mette, Zahnärztin, Mundgesundheitskommunikatorin und Beraterin.
Daumenlutschen vs. Schnuller
Von Geburt an haben Babys einen natürlichen Saugreflex, den sie mit der Brust der Mutter, einem Schnuller, dem Daumen oder etwas anderem zu befriedigen versuchen. Dies ist nicht nur ein lebenswichtiger Reflex um Nahrung zu bekommen, sondern hat auch eine beruhigende Wirkung. Die Handlung des Saugens reduziert nicht nur die Herzfrequenz, den Blutdruck und den Stresspegel eines Babys, sondern kann auch ein Gefühl von Sicherheit in Momenten der Unruhe bieten, eine schmerzlindernde Wirkung haben, dem Daumenlutschen entgegenwirken und Entspannung fördern, um beim Einschlafen zu helfen. „Einer der Vorteile von Schnullern besteht darin, dass sie verhindern, dass das Baby anfängt, am Daumen zu lutschen. Es ist sehr schwierig für das Baby, mit dem Daumen aufzuhören, während ein Schnuller dem Baby viel leichter weggenommen werden kann“, so Nina Nissen Falbert.
Ein weiterer Vorteil von Schnullern (aus zahnärztlicher Sicht) ist, dass die Verwendung von Schnullern der Mundatmung entgegenwirkt: „Mundatmung bedeutet, dass man häufig – sowohl tagsüber als auch nachts – den Mund zum Atmen benutzt, anstatt die Nase. Es ist besser, durch die Nase zu atmen, da dies die Schleimhäute schützt, die Sauerstoffaufnahme erhöht, Karies in den Zähnen entgegenwirkt und einer veränderten Kieferstellung durch die Ruheposition der Zunge entgegenwirkt“, erläutert Dentalhygienikerin Carina Løvstad.
Langsame Schnullerentwöhnung
Wie bei allen anderen Dingen auch ist es wichtig, das Baby in kleinen, allmählichen Schritten vom Schnuller zu entwöhnen. Wenn dies vor dem dritten Lebensjahr nicht möglich ist, sollten Eltern versuchen, das Kind dazu zu bringen, den Sauger so wenig wie möglich und mit so wenig Intensität wie möglich zu benutzen. Eltern kennen ihr Kind am besten und können bei Bedarf auch den Rat eines Zahnarztes einholen.