19.07.22 – Gastbeitrag

Warum Newcomer-Labels in den Einzelhandel gehören

Judith Behmer, Expertin und Beraterin für Textilunternehmen, verrät neun Gründe, wieso Newcomer-Labels in den Einzelhandel gehören und wie sie zu mehr Umsatz verhelfen können.

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Judith Behmer, Gründerin von Modekapitän, hilft kleinen und mittelständischen Textilunternehmen dabei, mehr Kunden und Händler zu gewinnen und aus dem Label ein professionelles Textilunternehmen zu machen. © Judith Behmer

 
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Plückefinken konzentriert sich nur auf ein Produkt, den Leseknochen. Neben dem Verkauf in ihrem Onlineshop beliefert Gründerin Melanie Schwemer aktuell zwei Großhändler und über 50 Einzelhändler in Deutschland, Österreich und sogar auf Fuerteventura. © Plückefinken

 

Warendruck, Lieferschwierigkeiten, Preissteigerungen: Der textile Einzelhandel steht vor großen Herausforderungen. Newcomer-Labels bieten hier eine gute Chance für den Einzelhandel, wie diese neun Punkte von Judith Behmer zeigen:

 

Frische Ideen

Das Rad wird in der Textilbranche in seltenen Fällen neu erfunden, doch neue Labels bringen frische Ideen. Gerade Newcomer machen sich viele Gedanken zu ihrem Produkt: Sie wollen einen konkreten Mehrwert erfüllen und überlegen sich genau, wie sowohl Kunde als auch Händler davon profitieren können.

Neue Kaufimpulse

Die meisten etablierten Marken sind den Verbrauchern mittlerweile bekannt: Doch gerade in Zeiten, wie wir sie mit der Corona-Pandemie und dem Krieg in der Ukraine gerade erleben, wünschen viele Verbraucher sich Dinge, die den Alltag schöner machen. Aktuell profitieren gutsortierte Einzelhändler mit Produkten, die man nicht überall findet. Sie setzen mit neuen Marken neue Impulse und bleiben für die Kunden interessant.

Geringe Mindestbestellmengen

Die Mindestbestellmengen bei kleinen Labels sind in der Regel vergleichsweise gering. Das bietet Händlern alle Möglichkeiten, eine Marke oder ein Produkt mit wenig Risiko zu testen. So können sie einfach mal ausprobieren, wie neue Produkte bei der Kundschaft ankommen und ob sie mehr Umsatz in ihr Geschäft spülen.

Hohes Upsell-Potenzial

Wie wäre es, wenn jeder Kunde statt einem Produkt zwei Produkte beim Händler kauft? Die Angebote neuer Labels werden häufig zusätzlich zum eigentlich gesuchten Produkt gekauft. Insbesondere, wenn sie das bestehende Sortiment sinnvoll ergänzen – es ist bekanntlich einfacher, einen bestehenden Kunden zu mehr Umsatz zu bringen als völlig neue Kunden zu akquirieren.

Hohe Wertschätzung

Unternehmer hinter Newcomer-Labels wissen genau, wie wichtig der Einzelhandel für sie ist und schätzen die Beratungsleistung der Inhaber und den Kundenkontakt vor Ort. Das ist ein essentieller Teil der textilen Wertschöpfungskette.

Offen für Feedback

Zudem sind Labels, die noch nicht am Markt etabliert sind, überdurchschnittlich offen für das Feedback der Einzelhändler. Den Unternehmern hinter den Labels ist klar, dass es wertvolle Impulse aus dem direkten Kontakt mit den Kunden sind, die Produkte, Handling oder Prozesse nach vorne bringen. Das ermöglicht eine angenehme und lösungsorientierte Zusammenarbeit.

Kurze Kommunikationswege

Verantwortlicher Mitarbeiter nicht im Haus? Das wird Inhabern im Einzelhandel mit Newcomer-Labels nicht passieren. Selbst wenn die Unternehmer bereits Mitarbeiter haben, ist der Händlerkontakt in der Regel Chefsache. Händler haben somit einen gut erreichbaren Ansprechpartner, dem der Erfolg der Zusammenarbeit genauso am Herzen liegt, wie ihnen selbst.

Händlerfreundliche Bestellwege

Orderzeit ist eine geschäftige Zeit, in der sich die Termine aneinanderreihen. Ziel ist es, die entsprechenden Termine in einer überschaubaren Zeit abarbeiten zu können. Mode- und Textil-Labels, die neu an den Markt kommen, machen sich intensive Gedanken über die konkreten, zeitgemäßen Bestellmöglichkeiten für Händler: Dazu gehören Messeauftritte, hohe telefonische und digitale Erreichbarkeit und eine direkte Order-Möglichkeit im eigenen Online-Shop mit entsprechenden Produkten und Einkaufskonditionen. Das erleichtert die Bestellung und entspannt die ohnehin stressige Orderzeit für Händler.

Hohe Flexibilität

Zuletzt sind Newcomer-Labels dank kleiner Teams und einer hohen Agilität deutlich flexibler, wenn es um Produktänderungen, Nachbestellungen und unterschiedliche Liefertermine geht. Das gibt Händlern großen Freiraum und macht es ihnen leichter, ihren Bedarf zu planen.

Über die Autorin

Mit ihrem Unternehmen Modekapitän hilft Judith Behmer Inhaberinnen von kleinen und mittelständischen Textilunternehmen dabei, mehr Kunden und Händler für ihr Textillabel zu gewinnen und aus dem Label ein professionelles Textilunternehmen zu machen.