11.11.15 – Vorlesestudie 2015

Vorlesen macht schlau

Kinder, denen vorgelesen wird, sind häufiger fröhlich und selbstbewusst. Zudem besitzen sie einen ausgeprägteren Sinn für Gerechtigkeit. Zu diesen Ergebnissen kommt die diesjährige Vorlesestudie der Stiftung Lesen.

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(Bild: Ravensburger)

 

Demnach unterstützt regelmäßiges Vorlesen die individuelle Entwicklung von Kindern, fördert die schulischen Leistungen sowie die familiären Bindungen. Erstmals weist die Vorlesestudie auch die längerfristige soziale Bedeutung nach. Mädchen und Jungen, denen konstant vorgelesen wird, sind häufiger darum bemüht, andere in die Gemeinschaft zu integrieren. Bei 85 % sei laut Aussage der Mütter der Gerechtigkeitssinn stärker ausgeprägt – im Unterschied zu 40 % der übrigen Kinder. 

Darüber hinaus gelten Kinder, denen man regelmäßig vorliest, häufiger als fröhlich und selbstbewusst im Vergleich zu Kindern, denen nie oder nur selten vorgelesen wird (93 bzw. 75 % vs. 59 bzw. 44 %). Hervorzuheben ist zudem, dass die Bedeutung des Vorlesens unabhängig vom Bildungshintergrund der Eltern nachweisbar ist: „Tägliches Vorlesen unterstützt Kinder auch dann in ihrer Entwicklung, wenn die Eltern kein Abitur und keinen Hochschulabschluss haben. Jeder Vater und jede Mutter sollte diese Möglichkeit nutzen, um das eigene Kind zu fördern", betont Studienleiterin Dr. Simone C. Ehmig.

Zur Vorlesestudie:

Die Studie ist ein gemeinsames Projekt der Stiftung Lesen, der Wochenzeitung Die Zeit sowie der Deutschen Bahn Stiftung. Durchgeführt wird sie jedes Jahr seit 2007. Für die aktuellen Ergebnisse hat das Feldinstitut Iconkids & Youth im Zeitraum vom 30. Juni bis 31. Juli 2015 insgesamt 524 Kinder zwischen acht und zwölf Jahren sowie deren Mütter befragt.