28.03.23 – Gastbeitrag: Online-Shopping im 9:16 Format

Social Commerce als Umsatz-Booster

Eine Studie von Statista prognostiziert Social Commerce eine Verdreifachung seines Marktvolumens weltweit bis 2025. Valentina Kessler Coraita, Team Lead Account Management Beauty, Joli Berli, erläutert im Gastbeitrag, wie Social Commerce als Umsatz-Booster wirkt.

E-Commerce.jpg

Fashion Influencer interagieren mit ihrer Community und animieren so unterbewusst zum Kauf. © Pexels

 
Smartphone-Online-Shop.jpg

Social Commerce nutzt die Sozialen Netzwerke als Plattform für Produktverkäufe. © Pexels

 
Alle Bilder anzeigen

„Eine Studie von Statista prognostiziert Social Commerce eine Verdreifachung seines Marktvolumens weltweit bis 2025. China hält an dieser Entwicklung bisweilen den größten Anteil, macht doch Social Shopping knapp die Hälfte des E-Commerce-Gesamtumsatzes der Volksrepublik aus. Dennoch zeigt sich Social Commerce auch in Europa weniger als kurzweiliger Trend, sondern im Gegenteil als die Zukunft des Online-Einkaufes und erfährt immer mehr Aufmerksamkeit und Zuspruch. Innerhalb des deutschen Marktes agieren insbesondere Fashion Brands à la Zalando als Vorreiter und nutzen die Vorteile des In-App-Shoppings auf Channels wie Instagram und TikTok für sich. Um den Anschluss nicht zu verlieren und im Blickfeld der Konsument:innen zu bleiben, müssen künftig auch Mode-Marken jenseits der Big Player nachziehen.

Intuitives Einkaufen im Social-Kosmos

Als Teilbereich des Online-Handels nutzt Social Commerce die Sozialen Netzwerke als Plattform für Produktverkäufe. Eine logische Stufe in der Evolution des Digitalen Handels, werden Menschen schließlich zunehmend via Social Networks auf Produkte und Dienstleistungen aufmerksam. Hier geben sie Inspirationen für Designs, sprechen Empfehlungen aus und kommentieren die Kaufentscheidungen anderer Kund:innen – im Durchschnitt mehr als zwei Stunden täglich. Ein ausgeklügelter Algorithmus spielt maßgeschneiderten Content an die User:innen aus und Produktempfehlungen Consumer2Consumer befeuern Impulskäufe zusätzlich. Für die Textilindustrie eignen sich Instagram und TikTok nicht zuletzt aufgrund ihres Fokus auf Bewegtbild-Content. Denn: Ein Großteil der Nutzer:innen präferiert online solche Fashion-Brands, die angesagte Styles schon vor dem Kauf, im Rahmen eines TikToks oder Reels, visuell erlebbar machen. Durch Kooperationen mit zielgruppenrelevanten Content Creators im Stil der Marken-DNA gewinnt die Entwicklung noch mehr an Fahrt. Als Nutznießer ziehen Brands hier Benefits aus der bestehenden Beziehung des Creators zu seiner Community und dessen Reichweite. Besonders eindrucksvoll belegt das eine Erhebung der Strategieberatung McKinsey. Plattformnativen Livestream Shopping Events spricht die Consultancy eine Conversion Rate von fast 30 Prozent zu.

#tiktokmademebuyit

Auf TikTok entfalten sich zuletzt ganz eigene Shopping-Dynamiken durch gehypte Produkte, die schnell ausverkauft sind. Allein der Hashtag #tiktokmademebuyit hat fast 30 Milliarden Aufrufe. Das macht deutlich, wie sehr sich die Machtverhältnisse vom Markenhersteller hin zur Community verschieben und Marketing beeinflussen. Textilmarken, die ihr Produktportfolio per Social Media-Plattformen promoten und verkaufen, verbinden Empfehlungsmarketing, Brand Awareness und den Einsatz von Content Creators mit unmittelbaren Kaufoptionen. Konsumierende kaufen impulsiv und unkompliziert direkt im Channel. Fashion-Influencer posten Videos, in denen sie Stylings kreieren und dadurch Trends anheizen. Sie interagieren vertrauensvoll mit ihrer Community und animieren so unterbewusst zum Kauf. Textilunternehmen, die mit Creators zusammenarbeiten, profitieren bestenfalls von deren positivem Image, zahlen perspektivisch auf ihren Love Brand Score ein und erlangen weiterhin wertvolles Kunden-Feedback.

Auch auf Instagram können Brands ihre Produkte nach Lust und Laune in Reels markieren und damit extrem reichweitenstark an User ausspielen. So ergeben sich für Marken durch Social Commerce nahezu unbegrenzte Möglichkeiten für Kampagnensteuerung und Umsatzwachstum. Brands im Beauty- und Fashionbereich, die in den kommenden Monaten nicht auf Social Commerce setzen, sind bald irrelevant. Meine Handlungsempfehlung lässt sich in einer Formel zusammenfassen: Die Neugier auf weitere Shopping-Kanäle jenseits von Meta nutzen, dem Wunsch nach Nähe und vermehrter View-Time mit Lieblings-Influencern entsprechen und mit einer Prise FOMO in Bezug auf Social only-Produkte würzen.“

Über die Autorin: Valentina Kessler Coraita Team Lead Account Management Beauty

Mit Blick auf ihre mehr als vierjährige Expertise im Influencer Marketing, trägt Valentina Kessler Coraita hier zu Recht den Namen der Expertin. Der Beauty-Kosmos als Passion und Fokuspunkt zieht sich wie ein roter Faden durch den Karriereweg der Wahlberlinerin, wie frühere Tätigkeiten bei Unternehmen wie gitti Beauty und Gretel Cosmetics zeigen. Ihr wertvolles Know-how lässt Kessler Coraita heute als Team Lead Account Management Beauty bei der Influencer Marketing Agentur Joli Berlin einfließen. Die Hochschule für Wirtschaft und Recht schließt Valentina Kessler Coraita mit einem Master of Arts in Marketing Management ab.