06.06.25 – Gastbeitrag von Jana Alles, Geschäftsführerin von Smart Parents
Schwierigkeiten im Familienalltag meistern
Viele Mütter müssen im Alltag einen Spagat zwischen zahlreichen Anforderungen machen. Unsere Gastautorin Jana Alles, Geschäftsführerin von Smart Parents, kennt diese Thematik und hat in einer Umfrage mit über 5000 Müttern die häufigsten Schwierigkeiten im Familienalltag herausgearbeitet.
Mütter müssen zum einen den Bedürfnissen ihrer Kinder gerecht werden, zum anderen müssen sie auch ihren beruflichen und familiären Verpflichtungen nachkommen. Alles miteinander zu vereinen, ist nicht leicht und führt bei vielen Müttern zu einem Gefühl der Überforderung.
Die Themen ähneln sich in vielen Familien. Von emotionalen Ausbrüchen der Kinder bis hin zu täglichen Auseinandersetzungen über Routineaufgaben – zahlreiche Mütter empfinden solche Situationen als belastend. Seit Jahren unterstützt Smart Parents Mütter dabei, nicht mehr von dem Verhalten der eigenen Kinder getriggert zu werden – und die Kinder in der Folge entspannter und ausgeglichener durch die verschiedenen Entwicklungsphasen zu begleiten.
Das sind die größten Herausforderungen im Familienalltag und Möglichkeiten, wie Mütter diesen ohne Schreien, Schimpfen oder Drohen begegnen können.
Wenn der Druck zu hoch wird
Viele Frauen machen sich einen enormen innerlichen Druck. Dieser Druck ist demnach nicht im Außen zu suchen. Er kommt daher, dass sie beispielsweise das Gefühl haben, allen Erwartungen gerecht werden zu müssen. Zeit für sich selbst bleibt da kaum noch. Doch spannend ist dabei, dass nicht die Menge der Aufgaben für den größten Stress sorgt, sondern der ständige Anspruch an Perfektion und Kontrolle. Ich habe in meiner Umfrage mit mehr als 5000 Müttern die drei am häufigsten genannten Herausforderungen identifiziert:
1. Emotionale Ausbrüche von Kindern
Als besonders belastend haben die meisten Mütter die Wutausbrüche ihrer Kinder angegeben. Vor allem, wenn diese scheinbar grundlos oder übermäßig stark erscheinen, ist es für viele schwer, gelassen zu bleiben.
2. Auflehnen gegen Alltagsroutinen
Ebenso kompliziert wird es bei Routinen, wie dem morgendlichen Anziehen, dem Zähneputzen oder dem abendlichen Zubettgehen. Diese Situationen führen in zahlreichen Familien zu Konflikten, wenn die Kinder die Aufgaben verweigern oder ins Unendliche hinauszögern. Nicht selten kommt es dann zu einem Machtkampf.
3. Streitigkeiten zwischen Geschwistern
Geschwisterkonflikte sind ein weit verbreitetes Thema in Familien mit mehreren Kindern. Mütter geraten dabei oft in die Rolle der Vermittlerin und bemühen sich um eine faire Lösung. Konflikte, die regelmäßig eskalieren, führen jedoch nicht nur zu emotionalem Stress, sondern oft auch zu einem Gefühl der Hilflosigkeit.
Die Lebenssituation der Mutter beeinflusst den Alltag maßgeblich
Wie stark Mütter die Herausforderungen tatsächlich erleben, ist von der Anzahl der Kinder und ihrer persönlichen Lebenssituation geprägt. Mütter eines Einzelkindes schildern oft, dass ihr Alltag nahezu ausschließlich auf die Bedürfnisse des Kindes ausgerichtet ist, weshalb eigene Wünsche in den Hintergrund treten. In Familien mit mehreren Kindern sorgt vor allem der Streit unter Geschwistern für zusätzlichen Stress. Berufstätige Mütter wiederum empfinden die Bewältigung von Berufs- und Familienpflichten als eine besondere Belastung.
Wie Schreien oder Drohen ein Kind langfristig negativ prägt
An einem bestimmten Punkt angelangt, wird es den Müttern zu viel und all der Druck, der sich aufgestaut hat, entlädt sich. Manche schreien, andere drohen, andere wiederum machen ungerechte Äußerungen oder bewerten ihr Kind. Ein solcher Ausbruch macht viel mit Kindern. Schreit die Mutter beispielsweise, hat das Kind echte Angst, die sich in seinem Unterbewusstsein verankert. Dabei sollten Mütter nie vergessen: Selbst wenn ein Kind nach einem Ausbruch der Mama wieder lächelt, hat sich das Schreien im Gedächtnis festgesetzt.
Diese Erfahrungen können langfristig verschiedene Verhaltensweisen hervorrufen. Manche Kinder ziehen sich emotional zurück und vermeiden Nähe, um sich vor weiteren Verletzungen zu schützen. Das Gefühl, zu Hause nicht verstanden zu werden, führt oft dazu, dass sie außerhalb der Familie nach Akzeptanz suchen, was ungesunde Beziehungen begünstigen kann. Andere Kinder reagieren mit Widerstand und Aggression oder entwickeln als langfristige Auswirkungen psychische Probleme wie Harmoniesucht, Kontrollzwang oder Burnout.
Die Lösung liegt in der Aufarbeitung der eigenen Trigger
Umso notwendiger ist es, dass sich Mütter mit den Ursachen für ihr Verhalten und den Triggern auseinandersetzen. Dazu ist es zunächst wichtig, sich immer wieder vor Augen zu führen, dass Schreien, Schimpfen, Drohen oder Ähnliches absolut inakzeptabel ist. Auch Sätze wie „Niemand ist perfekt“ dürfen hier nicht als Maßstab genommen werden. Eltern sind ganz einfach in der Verantwortung, ihren Kindern eine angstfreie Umgebung zu ermöglichen. Im zweiten Schritt müssen Mütter an den Ursachen der Trigger arbeiten, die ihr Verhalten auslösen. Diese entspringen häufig tief verwurzelten Mustern, Erfahrungen oder Glaubenssätzen aus der eigenen Kindheit und nicht dem Verhalten der Kinder. Ziel ist es, das eigene Verhalten so zu verändern, dass man seine Kinder authentisch und empathisch durch ihre gesamte Entwicklung begleitet.
Über die Autorin
Mit Smart Parents bietet Jana Alles ein Coaching an, das an der Ursache der Wut der Mütter ansetzt. Gemeinsam mit den Müttern geht sie Schritt für Schritt auf die Suche nach der Ursache ihrer Glaubenssätze. Es geht darum, den Ur-Schmerz aus der eigenen Kindheit sowie der Ahnenreihe und darüber hinaus zu finden. Das Ziel ist, dass die Mutter ihre Kinder empathisch, bewertungsfrei und bedürfnisorientiert begleiten kann. Nur so kann das Kind mit Selbstwert und Selbstbewusstsein durchs Leben gehen und eine starke Verbindung zwischen Mutter und Kind bestehen.