27.02.23 – BTE-Umfrage

Online-Verkäufe oft unwirtschaftlich

In den letzten Jahren haben viele Textil-, Schuh- und Lederwarengeschäfte ihre Online-Verkaufsaktivitäten forciert. Laut Ergebnissen einer BTE-Umfrage will sich die Mehrheit aber weiterhin allein auf den stationären Verkauf konzentrieren.

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Fast drei Viertel der BTE-Umfrageteilnehmer gaben an, dass sich ein eigener Webshop für sie betriebswirtschaftlich nicht lohnt. © BTE

 

Die aktuelle BTE-Unternehmerumfrage aus dem im Januar 2023 zeigt, dass die Quote der Ablehner je nach Verkaufsformat bzw. -kanal differiert. Einen eigenen Webshop hatten vor dem Jahr 2022 bereits 35 % der Umfrageteilnehmer, 5 % haben ihn im letzten Jahr eingerichtet. Weitere 5 % sind noch in der Planung eines Webshops, aber eine Mehrheit von 56 % lehnt einen eigenen Webshop derzeit ab. Den Verkauf über Social Media-Kanäle haben vor 2022 bereits 31 % praktiziert, ein Prozent hat 2022 damit begonnen. Für die Zukunft vorgesehen ist dies bei 14 % der Umfrageteilnehmer, 54 % haben keine entsprechenden Pläne. Über Online-Plattformen verkauften vor 2022 bereits 49 % der befragten Händler, ein weiteres Prozent ist letztes Jahr dazu gekommen. Demnächst einrichten wollen diesen Vertriebsweg weitere vier Prozent, aber 46 % lehnen den Verkauf über Plattformen aktuell ab.

Zu hohe Kosten

Der Hauptgrund für die hohe Rate der Online-Skeptiker dürfte die damit verbundene Kostenbelastung sein. Fast drei Viertel der Umfrageteilnehmer gaben an, dass sich ein eigener Webshop für sie betriebswirtschaftlich (Vollkostenrechnung) nicht lohnt, beim Plattform-Verkauf und bei den Sozialen Medien vermeldete dies mehr als die Hälfte. Über alle Online-Kanäle hinweg schreiben also fast 60 % der Teilnehmer mit ihren Online-Verkäufen rote Zahlen. Als betriebswirtschaftlich eindeutig lohnenswert bewertet dagegen nur jeder fünfte Teilnehmer seine Online-Aktivität, wobei speziell der Verkauf über Soziale Medien etwas besser abschneidet. Zumindest einen Deckungsbeitrag erzielt im Durchschnitt ein Fünftel der Teilnehmer – mit allerdings großen Unterschieden zwischen den einzelnen Vertriebswegen.

Auch der Umsatzerfolg der Online-Aktivitäten hält sich derzeit in Grenzen. Fast die Hälfte der befragten Modehändler blieb bei einem Anteil von unter fünf Prozent vom Gesamtumsatz. Bei 27 % der Teilnehmer liegt der Online-Anteil zwischen fünf und zehn Prozent, bei neun Prozent zwischen zehn und 20 %. Sieben Prozent erzielen mit ihren Online-Verkäufen einen Anteil von 20 bis 30 %und neun Prozent liegen über 30 %.