21.02.19 – GfK-Einzelhandelsprognose

Mittelstädte mit Potenzial

Für 2019 geht die GfK von einem leichten nominalen Wachstum von 0,8 % aus. Neben den Großstädten zeigten auch einige Mittelstädte hohes Umsatzpotenzial.

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Die höchsten Umsätze werden erwartungsgemäß in den Großstädten erzielt, aber auch kleinere Standorte wie Würzburg bringen Potenzial mit. © GfK

 

Die Studie „GfK Einzelhandelsumsatz 2019“ prognostiziert für den stationären deutschen Einzelhandel ein Gesamtumsatzvolumen von 423,1 Mrd. Euro. Im Vergleich zum Vorjahr wird ein Anstieg um 3,4 Mrd. Euro erwartet, was einem Plus von 0,8 % entspricht. Ein Blick auf die regionale Verteilung zeigt, dass die einwohnerstärksten Kreise erwartungsgemäß die höchsten Handelsumsatzsummen aufweisen: So belegen die Großstädte Berlin, Hamburg und München die vordersten Plätze des Kreisrankings. Mit Abstand auf dem ersten Platz ist dabei die deutsche Hauptstadt – sie erreicht ein Handelsvolumen von mehr als 18,9 Mrd. Euro, was 4,48 % des gesamtdeutschen Umsatzes entspricht. Hamburg kommt auf einen Einzelhandelsumsatz von 11,5 Mrd. Euro (2,71 %), gefolgt von München mit 11,1 Mrd. Euro (2,62 %). Auf den Plätzen vier und fünf folgen der Stadtkreis Köln (1,70 %) und die Region Hannover (1,59 %), während die Stadtkreise Frankfurt, Stuttgart und Düsseldorf jeweils ca. 1 % des gesamtdeutschen Einzelhandelsumsatzes auf sich vereinen.

Kleinere Standorte gewinnen an Bedeutung

Ein Viertel des deutschen stationären Einzelhandelsumsatzes wird dabei in den Top 20 Kreisen erwirtschaftet. Je stärker ein Einzelhandelsstandort ist, desto mehr Anziehungskraft übt er auch auf die Konsumenten aus – denn sie schätzen eine große Auswahl, die Möglichkeit, Schnäppchen zu machen sowie allgemein das Einkaufserlebnis in der Stadt. Gleichzeitig bedeutet das für den Handel, dass an solchen Standorten die starke Konkurrenz zu einem Überangebot für manche Branchen und Zielgruppensegmente führt und die Mieten – falls überhaupt geeignete Flächen verfügbar sind – oft sehr hoch sind.

 Aus diesem Grund gewinnen kleinere Standorte immer mehr an Bedeutung für expandierende Einzelhändler. Die rechnerischen Umsätze pro Kopf erreichen gerade in Mittelstädten mit Versorgungsfunktion für das Umland Werte, die das Doppelte des Landesdurchschnitts erreichen. So führen 2019 die Stadtkreise Würzburg, Passau und Straubing das Kreisranking des Umsatzpotenzials je Einwohner an. Mit dem Stadtkreis Mannheim ist auch eine Großstadt mit mehr als 300.000 Einwohnern in der Top 20 der Kreise nach Einzelhandelsumsatz je Einwohner.