02.11.20 – GfK

Corona und die Kaufkraft 2020

Die Pro-Kopf-Kaufkraft in Europa ist 2020 geringer als im Vorjahr – und steigende Infektionszahlen verlangsamen eine Erholung der Verbraucherausgaben.

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Europäern stehen 2020 rund 773 Euro weniger zum Ausgeben zur Verfügung – zu diesem Ergebnis kommt eine GfK-Studie. © sebra - stock.adobe.com

 

Knapp 9,5 Billionen Euro können die Europäer 2020 ausgeben. Pro Kopf entspricht das einer durchschnittlichen Kaufkraft von 13.894 Euro – im Vergleich zum revidierten Vorjahreswert ist das ein Rückgang von nominal knapp 5,3 % (773 Euro). Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Studie „GfK Kaufkraft Europa 2020“, die ab sofort erhältlich ist. GfK geht davon aus, dass der Rückgang auf die Ausbreitung von Covid-19 und die Auswirkungen auf die Wirtschaft zurückzuführen ist. Entsprechend kommt die Studie inklusive „Corona Impact Index“, der die Unterschiede im Wohlstandsverlust der privaten Haushalte durch die Coronakrise zeigt und nationale und regionale Vergleiche innerhalb Europas erlaubt.

Große Unterschiede zwischen den Ländern

Wie viel Geld den Verbrauchern zur Verfügung steht, unterscheidet sich von Land zu Land sehr. Wie im Vorjahr belegt Liechtenstein mit Abstand den ersten Rang unter den 42 europäischen Ländern. Hier beträgt die Pro-Kopf-Kaufkraft 64.240 Euro. Damit liegt Liechtenstein mehr als das 4,6-Fache über dem europäischen Durchschnitt. Auch die Schweiz (41.998 Euro) und Luxemburg (34.119 Euro) mischen ganz vorne mit. Deutschland belegt mit 22.388 Euro Platz 8.

Insgesamt liegen 16 Länder über dem europäischen Durchschnitt, 26 der untersuchten Länder schneiden hingegen unterdurchschnittlich ab. Schlusslicht des Gesamt-Rankings bildet die Ukraine (1703 Euro).

Zweite Welle wirkt gegen die Erholung

In vielen europäischen Ländern steigen die Infektionszahlen erneut an – und verhindern eine nachhaltige Erholung der Verbraucherausgaben, wie die GfK-Studie „Euro Climate“ zeigt. Auch hier gibt es Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern: Während Italien und Spanien im September im Vergleich zum Vormonat ein moderates Wachstum der Anschaffungsneigung verzeichneten, blieb diese in Frankreich und UK auf niedrigem Niveau stabil. Deutschland hingegen musste Verluste hinnehmen, doch die Ausgaben halten sich weiterhin auf einem sehr hohen Niveau.

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