03.06.15 – Lizenzen

Esprit gibt Kids Fashion an Zannier

Nun ist es offiziell: Esprit wird seine Kindermode in Lizenz an die französische Zannier-Gruppe abgeben, wie die TextilWirtschaft mitteilt.

Vermutungen darüber habe es schon länger gegeben, vor allem als vor einigen Wochen KOB-Händler von Orderschwierigkeiten bei Esprit berichteten. Einer der Gründe für die Auslagerung ist das seit Jahren rückläufige Geschäft in diesem Segment.

Die Esprit-Kids-Kollektion

Die Esprit-Kids-Kollektion

 

Der Lizenzvertrag wurde für eine Laufzeit von fünf Jahren unterzeichnet.

Die Partnerschaft umfasst Entwicklung, Produktion und Vertrieb der Sparte Esprit Kids für Europa und den Nahen Osten. Die Produkte sollen auch weiterhin im Online-Shop, den eigenen Esprit-Geschäften sowie „bei vielen Handelspartnern der Gruppe“ erhältlich sein, wie der Ratinger Konzern mitteilt.

Die vollständige Umsetzung soll zum 1. Januar beginnen. Ab sofort arbeiten beide Unternehmen eng zusammen, um einen nahtlosen Übergang zu gewährleisten. Geplant ist die Gründung eines deutschen Zannier-Unternehmens, voraussichtlich ebenfalls mit Sitz in Ratingen. Die erste, völlig von Groupe Zannier entwickelte Esprit Kids-Kollektion soll für die Saison Herbst/Winter 2016/17 auf den Markt kommen, berichtet die TextilWirtschaft weiter.

Durch die Zusammenarbeit mit Zannier als Global Player solle das Vertriebsnetzwerk qualitativ und quantitativ ausgebaut und der Umsatz damit angekurbelt werden. Zudem sollen Kosten gesenkt werden.

Esprit-Konzernchef Jose Manuel Martínez betont, dass dieses Vorgehen die Ausnahme bleibe.

„Es ist uns wichtig klarzustellen, dass die vielversprechenden Vorteile, die wir aus dieser Zusammenarbeit ziehen, aufgrund der Besonderheiten unseres Kindermodesegments zum Tragen kommen, das lediglich 3,4 Prozent unseres Konzernumsatzes ausmacht. Bei unseren größeren Divisionen würden solche Vorteile nicht wirksam werden, daher ist die neue Esprit Kids-Lizenz eine Ausnahme in unserer Gesamtstrategie.“ 

Esprit wolle u. a. in der Beschaffung von Zanniers Ressourcen profitieren. Die auf Kindermode spezialisierte Gruppe produziert jährlich 37 Millionen Teile und verfügt über ein 500-köpfiges Einkaufssteam. Zannier betreibt etwa 900 eigene Stores und beliefert über 10.000 Points of Sale mit zwölf eigenen bzw. lizensierten Marken wie Levi’s, Kenzo, Jean-Paul Gaultier und Paul Smith.

Der Umsatz lag 2013 geschätzt bei 765 Mio. Euro.