29.10.25 – Stiftung Warentest

Große Qualitätsunterschiede bei Reisebetten

Wenn Familien verreisen, ist das Reisebett oft ein treuer Begleiter. Doch nicht jedes Modell bietet tatsächlich sicheren Schlaf. Die Stiftung Warentest hat 13 faltbare Kinderreisebetten für Kinder bis vier Jahre unter die Lupe genommen.

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Mit 1,4 erhielt das Reisebett „Light“ von BabyBjörn eine sehr gute Bewertung von der Stiftung Warentest. © BabyBjörn

 
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Das „Soft Dream“ von Bébéconfort braucht am wenigsten Platz und erhielt ebenfalls die Note 1,4. © Bébéconfort

 

Im Test standen verschiedene Reisebetten mit Preisen von 50 bis 299 Euro. Alle Betten wurden inklusive Matratze und Aufbewahrungstasche geliefert. Auffällig ist das stark schwankende Packmaß: Während einige Modelle mit kompakten 25 Litern punkten, benötigen andere sperrige 82 Liter Stauraum.

Sicherheit, Schadstoffe und Handhabung

Die Testerinnen und Tester prüften die Betten auf Sicherheit, Haltbarkeit, Handhabung und Schadstoffe. Im Dauertest mussten sie 5000 Stöße aushalten, außerdem wurden die Materialien auf Entflammbarkeit und gefährliche Substanzen untersucht. Das Ergebnis zeigt deutliche Unterschiede zwischen den Modellen. „Wir fanden unsichere Modelle, Schadstoffe und sogar eine zu leicht entflammbare Matratze“, erklärt Stephan Scherfenberg, Experte für Haushalt- und Familienthemen bei der Stiftung Warentest. Besonders kritisch bewerteten die Prüfer die Wickelauflage des „Hauck Play N Relax Center“, von der ein Baby laut Testergebnis zu leicht herunterfallen kann. Ein mitgelieferter Gurt soll dies verhindern, aber auch davon raten die Tester ab. Wer das Bett zuhause hat, soll es ohne Wickelauflage nutzen; so bekäme es ein „gut“.

Auch das Modell „Moon Dream“ von Kinderkraft fiel mit der Note „mangelhaft“ durch: Die Tester fanden darin viermal so viel Flammschutzmittel wie erlaubt. Der verwendete chemische Stoff befand sich im Polster der oberen Stangen und steht im Verdacht, krebserregend zu sein. „Erfreulich ist jedoch, dass wir auch etliche stabile, haltbare und sichere Modelle fanden – darunter zwei sehr gute“, sagt Scherfenberg. Testsieger sind das Bett „Light“ von BabyBjörn (1,4), das leichteste unter den geprüften, sowie das „Soft Dream“ von Bébéconfort (1,4), welches am wenigsten Platz benötigt. Dahinter folgen die guten Kinderreisebetten „Good Night“ von Chicco, „Dream N Play Plus“ von Hauck, „Stefi“ von Lionelo, „Madrid“ von Fillikid und „Allura 120“ von Joie.

Praktisch, aber nicht immer problemlos

Alle getesteten Reisebetten ließen sich schnell aufbauen. Die meisten Modelle folgen einem ähnlichen Prinzip: Bett aufklappen, Seiten fixieren, Boden nach unten drücken. Als kleine Gedächtnisstütze empfiehlt Scherfenberg die KLM-Regel: „Erst die kurzen Seiten fixieren, dann die langen, zum Schluss die Mitte runterdrücken.“ Andere Varianten u. a. von BabyBjörn, Babymoov, Maxi-Cosi und Nuna ähneln in der Handhabung einem Campingtisch: Gestell und Beine auseinanderklappen, Matratze einlegen, fertig. Bei diesen Betten ist die Liegefläche oft kleiner, der Platzbedarf im Kofferraum jedoch etwas größer. Damit sich Kinder unterwegs wohlfühlen, empfiehlt der Experte, das Reisebett vor der Reise z. B. beim Spielen oder Mittagsschlaf zuhause einzugewöhnen.