Die Bedingungen von Hebammen haben sich in den vergangenen Jahren sehr verändert: Versicherungsbeiträge stiegen stark an, sodass viele Hebammen sich diese kaum noch leisten können oder wollen. Im Krankenhaus gibt es seit Jahren einen Hebammenmangel, oft werden mehrere Frauen gleichzeitig während der Geburt betreut. Und das bei schlechter Bezahlung, denn Geburtshilfe bringt kaum Geld. Und trotzdem haben Hebammen ihren Beruf mit dem Wunsch gelernt, werdende Eltern vor, während und nach einer Geburt zu begleiten – so auch Yvonne Tobler, seit über 17 Jahren als Hebamme tätig.

„Ich arbeite nach wie vor Teilzeit als Hebamme in der Schweiz, weil mir der direkte Kontakt zu den Frauen und jungen Familien sehr wichtig ist. Zudem ist der Tätigkeitsbereich sehr vielfältig und überaus spannend“, sagt sie. Zusätzlich betreibt die 42-jährige Mutter von zwei Töchtern ein kleines Unternehmen: „WobeSan habe ich 2017 nebenberuflich gegründet und mir damit eine Herzensangelegenheit erfüllt“, erklärt Yvonne Tobler. WobeSan bedeutet „WochenbettSanitätsartikel“ und so gehören zum Sortiment kühlende Binden, Bambus-Stilleinlagen, eine Brustwarzensalbe und ein Wochenbett-Tee. Weitere Artikel für Wöchnerinnen werden folgen, die dann ebenfalls im Online-Shop erhältlich sind. Toblers Anliegen ist es zum einen, Wöchnerinnen mit sinnvollen und praktischen Produkten für die ersten Wochen und Monate auszustatten. Zum anderen möchte sie mit WobeSan auf die schwierige Situation der Hebammen in Deutschland aufmerksam machen und diese mit speziellen Konditionen unterstützen.

Besonderes für andere Umstände

Auch Kareen Dannhauer aus Berlin lässt ihr Hebammenwissen in ihre Produkte einfließen: Sie ist seit 1994 freiberufliche Hebamme und gründete Into Life: „Ich habe schon Jahre zuvor eigene Teemischungen in meiner Praxis verwendet, die erstens die traditionell bekannten und so hilfreichen ,Schwangerschaftskräuter‘ aus dem Schatz ganz alten Hebammenwissens enthielten, die aber zweitens … auch schmeckten“, erklärt die zweifache Mutter auf ihrer Website. Als sie 2004 selbst das erste Mal schwanger wurde, feilte Kareen Dannhauer an den Rezepturen – mittlerweile bietet sie acht Sorten an – von Kinderwunsch bis Wochenbett.

Die Idee einer Pflegeserie entstand in ihrer zweiten Schwangerschaft im Jahr 2009: „Ich wollte kein synthetisches Parfum, sondern pure, naturreine ätherische Öle. Ich wollte keine Dehnungsstreifen. Und ich wollte auch eine hübsche Flasche in meinem Bad“, so die Wünsche der Into Life-Gründerin. Nach langer Suche fand Kareen Dannhauer ein kleines Familienunternehmen mit pharmazeutischem Hintergrund für diese Idee – die Verpackung entwickelte sie bis heute nachhaltig weiter. Zu kaufen gibt es die Tees und Naturkosmetik online sowie in ausgesuchten Fachgeschäften – wie zum Beispiel bei Babybox and Family in Berlin.

Erstlingssets für jeden Anlass

Hier schließt sich ein Kreis, denn auch eine der beiden Gründerinnen, Franziska Rasche, ist Hebamme. Ihre Kollegin Marina Swart betreute sie im Wochenbett und gemeinsam entstand die Idee des Berliner Babybox Flagship Stores inklusive Online-Shop: „Wir wollen unsere Kunden bei der Auswahl der richtigen Babykleidung unterstützen und haben aufeinander abgestimmte Erstlingssets für jeden Anlass zusammengestellt“, erklärt Franziska Rasche. Diese verpacken die beiden Damen in der Babybox, die mit Erinnerungsstücken aufbewahrt und später an die erwachsenen Kinder überreicht werden kann.

Mit ihrem Wissen und der Erfahrung als Mama und Hebamme haben sie die Babybox Collection sowie die Babybox Handmade Collection entworfen, aus der man sich auch individuell seine Lieblingsstücke zusammenstellen kann. Ob Produktentwicklung oder Ladenbesitzerin: Der Beruf Hebamme, für Yvonne Tobler übrigens immer noch „der Schönste auf der Welt“, lässt sich als Unternehmerin erweitern und damit noch mehr Frauen in besonderen Umständen erreichen.