02.06.16 – Stiftung Warentest / ADAC

Fahrradhelme: Gute Noten

Insgesamt 19 Fahrradhelme haben Stiftung Warentest und ADAC getestet – und knapp die Hälfte davon als „gut“ beurteilt. Beruhigend für Eltern: Jeder Helm schützt bei einem Unfall besser als gar keiner. 

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Mit Helm lässt es sich am sichersten radeln. (Foto: Nutcase)

 
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Die Stoßprüfung offenbarte die Grenzen des Helmschutzes am Schläfenrand.

 
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Trotz der vielen guten Noten haben fast alle Helme ein großes Manko: Sie sind bei Dunkelheit schlecht zu sehen. Weil mehr als die Hälfte der im Jahr 2015 getöteten Radler an Schädel- und Hirntraumata starben, sollten Kinder (und auch Erwachsene) trotzdem nie ohne den Kopfschutz auf ihr Fahrrad steigen. Wie das Team um Unfallforscher Wolfram Hell vom Institut für Rechtsmedizin der Universität München eruierte, starben vergangenes Jahr bei rund 700 Radunfällen insgesamt 117 Menschen. Von den sechs Todesopfern, die einen Helm getragen hatten, erlitt dabei keines tödliche Kopfverletzungen.

 

Erweiterte Stoßprüfung

Jeder Helm dämpft die Aufprallenergie und senkt so das Risiko für Schäden, wie sich im Labor zeigte. Getestet wurden acht Modelle für Kleinkinder und elf für größere Kids. Dabei kam auch ein eigens neu entwickeltes Verfahren zum Einsatz, das die Stoßprüfung erweitert und das Verletzungsrisiko vor allem bei seitlichem und frontalem Aufprall ermittelt. Viele der getesteten Helme waren so bequem, dass die Kinder sie fast auf dem Kopf vergaßen. Genau die Hälfte der geprüften Modelle für die Kleinsten bekam das Urteil „gut“; Testsieger wurde der Little Nutty von Nutcase. Bei den Helmen für größere Kinder (gemacht für die Kopfgröße von ca. Zehnjährigen) lag der Cratoni Akino ganz vorne; das Urteil „Gut“ erzielten fünf Modelle aus dieser Gruppe.

 

Schadstoffbelastung

Abzuraten ist Eltern von den „mangelhaften“ Helmen Melon Urban Active, O'Neal Dirt Lid Kids und Giro Scamp MIPS (alle für Kleinkinder) sowie dem ABUS Scraper Kid. Die Größe der beiden erstgenannten Modelle weicht erheblich vom deklarierten Kopfumfang ab und sie fielen deshalb bei der Abstreifprüfung durch. Sowohl der Melon- als auch der ABUS-Kopfschutz haben zudem deutliche Mengen des polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffs (PAK) Naphthalin im Gurt; beim Giro fand sich der potenziell krebserregende Stoff zusätzlich in den Polstern.

Übrigens: Ein Fahrradhelm sollte etwa fünf Jahre nach seiner Herstellung ausgetauscht werden, weil das Material altert. Allein deshalb lohnt es sich, schon beim Einkauf auf das Produktionsdatum zu achten, das in der Helmschale neben den Gebrauchshinweisen angegeben ist.