19.07.23 – Haba Family Group

Massiver Personalabbau

Das Familienunternehmen Haba hat einen massiven Stellenabbau angekündigt. Ein offizielles Statement der Unternehmensführung gibt es aktuell noch nicht (Stand: Mittwoch, 19. Juli 2023). Angeblich spielen technische Probleme im Onlinegeschäft eine Rolle.

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Haba ist bekannt für sein Spielzeug. Bis zu 650 Vollzeitstellen sollen beim fränkischen Unternehmen abgebaut werden. © Haba

 

Laut eigenen Aussagen sieht sich die Haba Family Group aus dem oberfränkischen Bad Rodach gezwungen, einen massiven Personalabbau vorzunehmen. Dieser Schritt sei notwendig, um das Familienunternehmen zu stabilisieren und langfristig Arbeitsplätze zu erhalten. Als Gründe für diesen Schritt gibt Haba Umsatzeinbrüche insbesondere im Endkundengeschäft an. Ausschlaggebend dafür könnte laut Coburger Tagblatt die Umstellung des Onlinegeschäfts auf die Software SAP sein. Diese sollte die Verwaltung bestimmter Geschäftsprozesse eigentlich effizienter gestalten, habe aber zu massiven Problemen geführt. Die Tageszeitung berichtet in diesem Zusammenhang von Kunden, die wochenlang auf bestellte Waren warten mussten und sich über schlechten Kundenservice beschwerten.

Mögliche Gründung einer Transfergesellschaft

Am Firmensitz in Bad Rodach finden derzeit wohl Gespräche mit dem Betriebsrat statt. Nachdem die Gesellschafterversammlung über das weitere Vorgehen informiert ist, könnte die Belegschaft dann im August bei einer Betriebsversammlung über Details in Kenntnis gesetzt werden. Laut Medienberichten sind bei Haba, das seit drei Generationen im Familienbesitz ist, derzeit rund 1800 Menschen beschäftigt. Bis zu 650 Vollzeitstellen sollen nun wegfallen. Das Coburger Tagblatt schreibt weiter, es habe Informationen, dass eine Transfergesellschaft gegründet werden soll, um Menschen vor der Arbeitslosigkeit zu bewahren. Ihnen könnte man auf diese Art Qualifizierungsmaßnahmen ermöglichen, damit sie in anderen Branchen beruflich wieder Fuß fassen können.

Haba machte bereits im April Schlagzeilen, als bekannt wurde, dass nach dem Weggang von Geschäftsführer Tim Steffens auch alle Standorte der firmeneigenen „Digitalwerkstatt“ geschlossen werden sollten, in denen Kinder, Familien und pädagogisches Fachpersonal in Kursen und Workshops praktische Erfahrungen mit digitalen Technologien sammeln konnten.