12.09.23 – Spielwarenhersteller in der Krise
Haba Familygroup stellt Insolvenzantrag
Die wirtschaftliche Lage bei Haba spitzt sich weiter zu. Nach Umsatzeinbrüchen und Stellenabbau hat das Unternehmen einen Insolvenzantrag in Eigenverwaltung gestellt, dem das Amtsgericht Coburg nun stattgegeben hat.
Mitte Juli kündigte Haba einen massiven Stellenabbau an. Nur wenige Wochen später dann die Nachricht, dass man sich in Folge einer Umstrukturierung, die unter dem Motto „Haba 2030 – für unsere Kinder von morgen“ läuft, von Jako-O trennt. Künftig wolle man sich auf die beiden Kernsegmente Haba und Haba Pro konzentrieren. „Der Antrag auf Eigenverwaltung ist uns alles andere als leicht gefallen“, sagte Geschäftsführer Mario Wilhelm. Das Insolvenzverfahren sei aber angesichts der angespannten wirtschaftlichen Situation die einzige Möglichkeit, die Haba-Gruppe schnell wieder zu alter Stärke zurückzuführen.
Der Spielwarenhersteller, der nach eigenen Angaben 2000 Mitarbeitende am Standort in Oberfranken beschäftigt, zeigte sich jedoch optimistisch. Laut Haba bedeutet die Eigenverwaltung „die Chance auf einen kompletten Neustart“. Außerdem ermögliche die Eigenverwaltung, das Familienunternehmen nach den wirtschaftlichen Turbulenzen der vergangenen Wochen und Monate „langfristig auf solide finanzielle Füße zu bringen“, heißt es in der Mitteilung weiter. Die Geschäftsführung bei Haba bleibt im Amt. Man werde den Geschäftsbetrieb „wie gewohnt fortsetzen“, heißt es. Haba hat für die Insolvenz in Eigenverwaltung den Sanierungsexperten Martin Mucha als Generalbevollmächtigten berufen. Als vorläufiger Sachwalter wurde Anwalt Tobias Sorg bestellt.