22.06.23 – Kindsgut

Dein Baby abhalten: Erklärt von Hebamme Sissi Rasche

Das Thema „Abhalten“ ist heute zum Glück kein Nischenthema mehr. Wie es funktioniert, erklärt Hebamme Sissi Rasche, die gemeinsam mit Kindsgut ein eigenes Abhalte-Töpfchen entwickelt hat.

Kindsgut.jpg

Gemeinsam mit der Berliner Hebamme und vierfachen Mutter Sissi Rasche hat Kindsgut ein Abhalte-Töpfchen entwickelt. © Kindsgut

 
Kindsgut.jpg

Sissi Rasche empfiehlt, immer nah am Körper abzuhalten. So habt Ihr das beste Gefühl für Euer Kind und Euer Kind fühlt Euren Bauch direkt am Rücken – für ausreichend Sicherheitsgefühl. © Kindsgut

 

Ein Baby abzuhalten bedeutet, es ohne Windel so zu halten, dass es bequem ausscheiden kann. Stuhl und Urin gehen also nicht in eine Windel, sondern z. B. in eine Schüssel oder die Toilette. Es gibt Familien, die Abhalten als einzige Methode nutzen, mehr dazu findet man auch unter dem Stichwort „Windelfrei“. Die Mehrheit der Eltern nutzt Abhalten aber als Ergänzung zu Windeln, vor allem tagsüber und zu Hause.

Die Vorteile:

  • Das Baby muss nicht in seiner vollen Windel liegen, das mögen viele Kinder (verständlicherweise) nicht.
  • Die empfindliche Haut im Windelbereich wird weniger strapaziert.
  • Weniger Windeln zu benutzen ist gut für die Umwelt und schont das Portemonnaie.
  • Die aufrechte Position mit angewinkelten Beinen kann unterstützen, Druck im Darm zu lösen und schafft so Abhilfe bei Bauchschmerzen.
  • Babys, die es gewohnt sind, nicht immer in vollen Windeln zu liegen, werden in der Regel zu Kleinkindern, die das ebenfalls nicht wollen – und zeigen früh Interesse am Töpfchen.
  • Babys kommunizieren schon ab Geburt mit uns Eltern – auch, was Ihre Ausscheidungen angeht. Auf diese Signale zu achten kann die Bindung zwischen Eltern und Kind stärken.

 

Je nach Alter und Größe gibt es verschiedene Techniken, ein Kind abzuhalten. Wichtig ist, dass das Baby bzw. Kleinkind gut gestützt ist und die Beinchen sanft angewinkelt werden. Hebamme Sissi Rasche empfiehlt daher, immer nah am Körper abzuhalten. Praktisch ist ein Abhalte-Töpfchen, welches Kindsgut gemeinsam mit Sissi Rasche entwickelt hat: „Die ergonomische Form des Kindsgut Abhalte-Töpfchens schmiegt sich an den Po von Jungen und Mädchen an: Die Pipi-Wand passt zwischen die Beine des Babys und verhindert, dass etwas daneben geht. Die breite Krempe sorgt für einen gemütlichen Sitz und die Möglichkeit, sich abzustützen. Die flache Unterseite sorgt für Stabilität, sowohl stehend als auch im Schoß der Eltern“, erläutert die Hebamme das Design. Dank des 2-in-1 Designs ist das Abhalte-Töpfchen auch als Ersatz-Einsatz für den „Potty“, das Töpfchen in niedlicher Wal-Optik, geeignet. So kann das Produkt mit dem Kind vom Abhalten bis hin zum Töpfchen-Training mitwachsen.

Abhalten ohne Druck

Wenn das Baby mal weint …

… muss es vielleicht gerade nicht oder möchte einfach nicht in der Abhalte-Position sein. Auch das ist okay. Dann einfach wieder ablegen und später noch einmal versuchen. Das Wichtigste ist (wie auch später beim Töpfchentraining), weder Euch selbst noch Eurem Kind Druck zu machen.

Abhalten heißt nicht gleich Windelfrei

Natürlich heißt Abhalten nicht, komplett auf Windeln zu verzichten. Falls Ihr das möchtet, ist Windelfrei immer eine Option. Aber für die Mehrheit der Eltern ist eine Kombination aus Abhalten und Windeln wahrscheinlich die praktikabelste Variante.

Euer Baby zeigt Euch, was es braucht

Die Kleinen können schon ab der Geburt ziemlich gut kommunizieren, wenn ihnen etwas fehlt. Oft sind Babys beispielsweise unruhiger (beim Stillen), wenn sie auf Toilette müssen. Auch Grimassen oder Weinen können ein Signal sein, dass Euer Baby „muss“. Abhalten kann somit also dabei unterstützen, mit Eurem Baby zu kommunizieren und Eure Bindung noch weiter zu stärken.

Es ist nie zu spät, anzufangen

Direkt nach der Geburt, erst mit ein paar Monaten oder nach dem Beikoststart? Abhalten bietet fast immer Vorteile für Euer Baby, für die Umwelt und natürlich Euer Portemonnaie. Allerdings bietet es sich an, direkt in den ersten drei Monaten zumindest immer mal wieder abzuhalten. Und Kinder, die bereits als Säuglinge abgehalten wurden, haben es in der Regel ein bisschen leichter, sich auch an Töpfchen oder Toilette zu gewöhnen.

Habt Geduld

Besonders am Anfang kann das Abhalten ganz schön viel sein. Und natürlich etwas aufwändiger, als alle Geschäfte in die Windel machen zu lassen. Lasst Euch aber nicht verunsichern, wenn es nicht sofort klappt oder es doch Unfälle gibt.

Weitere Artikel zu: