09.09.24 – BVS
Zur Lage im Babymarkt
Der Bundesverband des Spielwaren-Einzelhandels e.V. (BVS) hat die aktuellen Entwicklungen im Markt der Baby- und Kinderausstattung untersucht. Sein Fazit: Deutschland befindet sich weiterhin in einer Babypause.
Laut vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes kamen im Jahr 2023 in Deutschland 692.989 Babys auf die Welt. Das sind rund 45.830 Neugeborene weniger als im Jahr zuvor und kommt einem Rückgang um 6 % gleich. Diesen Rückgang bekommt auch die Branche der Baby- und Kleinkinderausstatter zu spüren: Eltern gaben im vergangenen Jahr für ihre Kinder in den ersten drei Lebensjahren im Schnitt 1160 Euro pro Kind aus, nach Einschätzung des IFH Köln rund 2,6 Mrd. Euro und rund 2 % weniger als im Jahr zuvor. Einen Schwerpunkt legt der BVS in seiner Untersuchung auf Kinderwagen. Eltern, so das Ergebnis, greifen immer häufiger zu ultrakompakten, multifunktionalen Modellen. Im Trend liegen Kinderwagen, die von der Geburt bis in die Kleinkinderzeit verwendet werden können, kompatibel mit Babyschalen sind und sich gleichzeitig leicht im Handgepäck verstauen lassen. Dafür sind sie allerdings auch bereit, tiefer in die Tasche zu greifen. Laut dem Marktforschungsunternehmen Interconnection Consulting kauften die Deutschen 2023 insgesamt 658.267 Kinderwagen (inkl. Buggys). Das entspricht einem Minus von 3,6 %. Der Umsatz ging um 5,7 % zurück. Auch bei den Autokindersitzen gab es einen Rückgang: Rund 2 Mio. Stück gingen über die Ladentheke, etwa 5,5 % weniger als im Vorjahr. Der Umsatz ging um 2 % zurück. Beim Baby- und Kleinkinderspielzeug ist die Lage dem Verbraucherpanel Spielwaren der Circana zufolge nicht besser: Hier sank der Umsatz um 14 % auf ca. 630 Mio. Euro.
Dazu sagt Franziska Köster, stv. Geschäftsführerin des Handelsverband Spielwaren (BVS):
„Die allgemeine Konsumzurückhaltung geht natürlich auch an unserer Branche nicht spurlos vorbei. Die Kunden, die kommen, kaufen jedoch fast immer und schätzen die persönliche Beratung im Geschäft sehr. Ein Baby stellt die Welt der Eltern auf den Kopf. Sich in dieser sensiblen Phase auf Experten verlassen zu können, ist Gold wert. Wer repariert den Kinderwagen, wenn beispielsweise das Bremsseil reißt? Wer prüft, ob die Trage richtig sitzt? Das kann nur der Fachhandel vor Ort.“