17.02.21 – HDE über Wirtschaftsgipfel
Wo bleiben Pläne zur Öffnung?
Nach dem Wirtschaftsgipfel begrüßt der HDE zwar die Hilfszusagen für größere Handelsunternehmen, eine Öffnungsperspektive fehlt aber weiterhin.
Der Handelsverband Deutschland (HDE) ist erfreut über die Ankündigung des Bundeswirtschaftsministers, dass die staatlichen Überbrückungshilfen künftig auch Unternehmen mit einem Jahresumsatz von mehr als 750 Mio. Euro offenstehen sollen. Der HDE hatte dies bereits seit Monaten gefordert. „Das ist ein guter Tag für viele größere Handelsunternehmen und damit auch für viele Innenstädte“, kommentiert HDE-Präsident Josef Sanktjohanser.
Der HDE macht sich aber auch weiterhin dafür stark, eine Möglichkeit zur Auszahlung eines Unternehmerlohns zu schaffen. Ansonsten drohe vielen Inhabern kleiner und mittelständischer Unternehmen der Absturz in die Armut. Es gibt jedoch darüber hinaus noch weitere notwendige Anpassungen, wie z. B. die Synchronisation von Entschädigungs- und Schließungszeitraum. Und auch bei den Dezemberhilfen sieht der HDE einen Nachteil für Handelsunternehmen im Vergleich zur Gastronomie: Während Restaurants eine Umsatzentschädigung bekommen, werden die Händler für ihre geschlossenen Tage im Dezember bisher mit einem Fixkostenzuschuss abgespeist.
HDE fordert Öffnungsperspektive
Zudem fordert der HDE wie schon zuvor eine transparente und faire Öffnungsperspektive für die derzeit geschlossenen Einzelhandelsgeschäfte. „Die Politik muss ihr Versprechen für einen einheitlichen Plan zum Ausstieg aus dem Lockdown rasch einlösen. Die aktuellen Unklarheiten verunsichern die Unternehmen in dieser schwierigen Situation zusätzlich. Da müssen klare Worte und Vorgaben her“, so Sanktjohanser.
Der Einzelhandel habe in den letzten Monaten bewiesen, dass er auch bei Inzidenzen von über 50 oder 35 mit seinen funktionierenden Hygienekonzepten sicherstellen könne, dass der Einkauf nicht zum Hotspot werde. Als Nachweis dafür nennt der HDE den durchgehend geöffneten Lebensmittelbereich. Der Handelsverband Baden-Württemberg bezieht sich zudem auf zwei Studien, die ebenfalls dafür sprächen (vom Institut für Arbeitsmedizin/BGHW und Prof. Exner, Uni Bonn). Sanktjohanser: „Die politischen Entscheidungsträger müssen jetzt mit eindeutigen und nachvollziehbaren Aussagen für Transparenz sorgen. Derzeit erleben wir ein Durcheinander auf Länder- und Bundesebene.“ Es sei höchste Zeit für einen bundesweit gültigen Stufenplan.