18.05.17 – Fachgeschäft
Tuchfühlung, München: Im Land des Tragens
Wer Münchens ersten Trageladen betritt, ist gut beraten: Aufgeräumt und geradlinig zeigt Julia Irmscher, welche Tücher, Slings, Mei Tais und Fullbuckles der Markt zu bieten hat – das richtige System zu finden und auszuwählen, gestaltet sich bei Tuchfühlung nicht weiter kompliziert, sondern kinderleicht.
„Darf ich 'mal?“, fragt Julia Irmscher ihre Kundin, bevor sie den Schultergurt der gerade aufgesetzten Tragehilfe richtig einstellt: „Trageberatung ist immer sehr körpernah, da muss ich immer ein bisschen am Gesicht herumfummeln“, erklärt die Inhaberin des Geschäfts in München-Neuhausen. Hier, im aufstrebenden, vor allem bei jungen Familien beliebten Viertel, hat Irmscher am 11. Februar ihr Geschäft Tuchfühlung eröffnet und verkauft seitdem Tragetücher, Babytragen, Kleidung, Krabbelschuhe sowie Accessoires.
„Der Laden wurde besser als erwartet angenommen – ich bin sehr zufrieden“, erzählt die 30-Jährige nur wenige Wochen nach dem erfolgreichen Start. Vor noch nicht allzu langer Zeit hat Julia Irmscher Theater-, Film- und Medienwissenschaften in Wien studiert. Zurück in der Heimat, zog es sie in den PR-Bereich und sie arbeitete für einen Verlag sowie zwei kleinere Agenturen in München. Als Söhnchen Frederik sich ankündigte, schwante der werdenden Mutter, dass sich die Arbeitszeiten im vorherigen Beruf wahrscheinlich eher schlecht mit einem Baby vereinbaren lassen würden.
Zielstrebig
Schnell gingen ihre Karriere-Überlegungen in Richtung eigenes Geschäft: Irmscher bildete sich an der Trageschule Dresden weiter, hielt Ausschau nach passenden Räumlichkeiten und mietete sich schließlich in der Münchener Schulstraße ein. Dieser Standort lässt sich von fast allen Stadtteilen aus gut erreichen: Per U-Bahn, Bus, Tram oder S-Bahn ist man schnell da – Parkplätze gibt's in der Donnersbergerstraße einmal ums Eck.
Der Eingang zum Geschäft liegt in der Wilderich-Lang-Straße; zwei Ladenschilder weisen den Weg. Sowohl Tür als auch Schaufenster wirken klar, übersichtlich und aufgeräumt. Wer hierherkommt, weiß genau, was er sucht. „Laufkundschaft habe ich nur sehr wenig, aber auf die ziele ich auch gar nicht ab“, erklärt die Trageberaterin.
Zur Laden-Eröffnung schaltete sie Anzeigen in zwei Münchener Stadtmagazinen für Familien; jetzt läuft regionale Werbung über Google und Facebook. Kunden erfahren jedoch nicht nur übers Internet von Tuchfühlung: „Ich werde ganz stark von Hebammen empfohlen“, sagt Irmscher. Außerdem arbeitet sie eng mit anderen Trageberaterinnen vor Ort zusammen, die potenzielle Kunden zu ihr schicken.
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