30.03.21 – Studie zum Shopping nach dem Lockdown

Relevanz der Innenstädte steigt

Nach dem Lockdown wird die Bedeutung der Innenstädte zunehmen. Gleichwohl haben die Kunden aber auch veränderte Erwartungen, zeigt eine Studie von Simon-Kucher & Partners.

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Innenstadt-Konsumenten legen Wert auf Einkaufserlebnisse, Events und soziale Begegnungen, besagt eine aktuelle Studie von Simon-Kucher & Partners. © babaroga/stock.adobe.com

 

Mit 90 % freut sich die Mehrheit der Befragten darauf, nach Aufhebung der Lockdown-Regelungen wieder lokale Geschäfte besuchen zu können, besagt die aktuelle Studie „Shopping-Verhalten in der Innenstadt nach dem Covid-19-Lockdown“ von Simon-Kucher & Partners. 88 % geben an, dass es ihnen im Vergleich mit der Zeit vor der Covid-19-Pandemie wichtiger geworden ist, den Einzelhandel in der Innenstadt zu unterstützen. 43 % sind sogar bereit, dafür mehr Geld auszugeben.

Generell habe der soziale Aspekt eines Innenstadtbesuchs für viele Verbraucher an Bedeutung gewonnen: 60 % wollen die lokale Shoppingtour nutzen, um Freunde und Familie zu treffen, 46 % verbinden damit einen Café- oder Restaurantbesuch, so die Studie. „Wir sehen, dass der Handel zwar ein wichtiger Magnet für eine lebendige Innenstadt nach dem Lockdown bleibt, doch die Relevanz der Innenstädte als Treffpunkt und sozialer Hub nimmt zu“, sagt Dr. Tobias Maria Günter, Partner in der globalen Konsumgüter & Einzelhandel Practice bei Simon-Kucher. Vor allem für jüngere Zielgruppen (53 %) sind Veranstaltungen und Events wie Stadtfeste oder Weihnachtsmärkte wichtiger geworden. Ebenso spielt für 40 % der Befragten auch die Einkaufsatmosphäre beim lokalen Einzelhändler eine größere Rolle.

Veränderte Kundenerwartungen an den Einzelhandel

Einher mit der Solidaritätswelle für den Innenstadthandel gehen aber auch veränderte Erwartungen an Preise, Sortimente, Angebote und Services. Die Studie zeigt, dass im Vergleich mit der Zeit vor der Covid-19-Pandemie attraktive Preise und Sonderangebote (40 %) für die Verbraucher wichtiger geworden sind, ebenso wie die Warenverfügbarkeit (37 %). Diese Erwartungen resultieren aus dem verstärkten Online-Shopping, bei dem Kunden inzwischen Standards wie die ständige Warenverfügbarkeit oder einen transparenten Preisvergleich gewohnt sind. Dies erwarten sie nun auch beim Local Shopping. „Zusätzlich sind vor allem für jüngere Konsumenten zwischen 16 und 34 Jahren kulante Rückgaberegelungen, ein Lieferservice nach Hause und ‚Click & Collect‘-Angebote selbstverständlich geworden“, weiß Dr. Tim Frommeyer, Manager bei Simon-Kucher. Gerade mit Blick auf jüngere Zielgruppen sollten hybride Lösungen angeboten werden, um wettbewerbsfähig zu bleiben, ergänzt. Dr. Tobias Maria Günter.

Die Studie der Strategie- und Marketingberatung Simon-Kucher & Partners aus Bonn hat im März 2021 1007 Konsumenten befragt, inwiefern sich die Anlässe für den Innenstadtbesuch und die Kriterien für die Auswahl der lokalen Händler durch den Lockdown verändert haben.