01.12.20 – Bitkom
Lokale Händler sollten auf Online-Shop setzen
Zwei Drittel der Internetnutzer (66 %) in Deutschland vermissen Bitkom zufolge in der Corona-Pandemie ein Online-Angebot ihrer Geschäfte vor Ort.
79 % haben die konkrete Sorge, dass Einzelhändler in ihrer Region das Jahr wirtschaftlich nicht verkraften werden. Das sind die Ergebnisse einer repräsentativen Studie im Auftrag des Digitalverbandes Bitkom, die im Oktober und November 2020 durchgeführt wurde.
„Die Menschen in Deutschland wollen ihre Lieblingsläden angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Situation gerne und gezielt unterstützen. Das gelingt oft nicht, da viele stationäre Händler weiterhin kein Online-Angebot für ihre Kunden vorhalten“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. Zugleich fühlen sich Kunden beim Betreten eines Ladens mitunter unwohl. 71 % sagen, dass sich andere Menschen beim Einkauf in Geschäften oftmals nicht an die gebotenen Abstands- und Hygieneregeln halten. Infolgedessen bestellen viele Menschen im Zuge der Corona-Pandemie auch deutlich mehr im Netz.
Fast alle Internetnutzer ab 16 Jahren shoppen online. Der Anteil ist in allen Altersgruppen nahezu gleich hoch: Auch bei den 16- bis 29-Jährigen und 50- bis 64-Jährigen sind es 96 %, bei den 30- bis 49-Jährigen sind es 97 % und unter den sogenannten Silver Surfern ab 65 plus sind es immerhin noch 93 %. Insgesamt entspricht der Anteil der Online-Shopper in Deutschland 83 % der Bevölkerung ab 16 Jahren oder 57 Mio. Menschen.
Das sind die Gründe, online zu shoppen
Komfort und Bequemlichkeit sowie günstige Preise sind nach wie vor wichtige Argumente für die Online-Shopper. Aktuell kommt zudem die geringere Gefahr, sich anzustecken, hinzu. Außerdem nimmt der Online-Handel insbesondere für Menschen in ländlichen Regionen mittlerweile eine Versorgungsfunktion ein: So sagen 43 % der Online-Shopper in Orten mit weniger als 5000 Einwohnern, dass es in ihrer Nähe keine oder nur wenige Geschäfte gebe und sie deshalb im Internet einkaufen. Unter den Großstädtern nennen nur 8 % diesen Grund.
„Die Corona-bedingten Einschränkungen müssen ein Weckruf für wirklich jeden Händler sein. Auf zwei Beinen – vor Ort und im Netz – steht man als Einzelhändler auch in Krisenzeiten stabil“, betont Rohleder.