25.09.25 – Gastbeitrag von Marlous van Irsen, Chefredakteurin Baby Wereld

Kleine heldeN, Haarlem/Niederlande

Kleine heldeN ist seit fast 26 Jahren ein Begriff in Haarlem und jeder weiß, wo der Laden zu finden ist. Franciska Nagelsmit setzt auf nachhaltige und exklusiven Marken, die es nicht überall gibt. Marlous van Irsen, Chefredakteurin Baby Wereld und BCMI-Mitglied, hat Kleine heldeN besucht.

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Bei Kleine heldeN gibt es neben Mode auch Spielzeug, Schuhe, Accessoires und Geschenkideen. © Marlous van Irsen

 
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Inhaberin Franciska Nagelsmit setzt für ihren Laden auf exklusive, nachhaltige Produkte. © Marlous van Irsen

 
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Die Tatsache, dass sich der Concept-Store Kleine heldeN nicht in einer A-Lage befindet, spiegelt sich nicht in der Anzahl der Kunden wider, die den Laden täglich betreten. Der Gedanke von Inhaberin Franciska Nagelsmit ist einfach: „Ich möchte etwas anbieten, wofür die Leute speziell zu mir kommen. Ich verkaufe keine Dinge, die man auch in anderen Geschäften der Stadt bekommt.“

Franciska will nur schöne Dinge in ihrem Laden: „Natürlich ist das, was schön ist, für jeden anders. Aber ich möchte zu 100 % hinter meinen Einkäufen stehen“, betont sie. Sie kauft nur Marken, die wirklich zeitgemäß sind: exklusive, nachhaltige Marken mit kleinen Auflagen, für die die Leute extra in ihr Geschäft kommen. „Ich glaube, meine Stärke ist, dass ich nicht nur Kombinationen kaufe, wie es eine Marke vorsieht. Vielmehr mische ich während des gesamten Einkaufszeitraums alle Marken zusammen, sodass man alles miteinander kombinieren kann. Dabei beziehe ich auch Geschenkartikel, Schuhe und Spielzeug mit ein. So entsteht ein kompletter Lifestyle. Und das finden meine Kunden unheimlich cool.“

Entspannte Atmosphäre

Der 140 m² große Laden ist vollgepackt mit farbenfrohen Markenartikeln und einem Schrank, der bis unter die Decke mit Schuhen, Spielzeug und Kuscheltieren gefüllt ist. Der Laden strahlt Ruhe aus und die Atmosphäre ist sehr entspannt. Die Kinder dürfen hier spielen und beim Einpacken der Geschenke helfen. „In den vergangenen Jahren habe ich mich vom Kinderbekleidungsgeschäft zum Concept-Store entwickelt. Ich habe begonnen, mehr Luxusmarken wie Gray Label, New Society, Charlie Petite, American Vintage und Piupiuchick zu kaufen. Ich verkaufe auch einige Mittelklassemarken wie Cars und Name It. Aber die Leute kommen hauptsächlich wegen der schönen, nachhaltigen Marken in den Laden“, sagt die Händlerin.

Schon seit ihrem 10. Lebensjahr wusste sie, dass sie später einmal einen Laden haben wollte. Es war ihr egal, in welchem Bereich. Es hätte auch ein Möbelladen sein können. Obwohl sie die alleinige Inhaberin ist, beschäftigt sie inzwischen festes Personal: ihre 23-jährige Tochter und zwei weitere Angestellte. „Ich habe das Glück, dass ich sehr nette Kunden habe. Meine Kunden wohnen in Haarlem und den umliegenden Dörfern, sind oft sehr gebildet und haben Geld, das sie für schöne Kinderkleidung ausgeben können. Wenn ich diese Kunden nicht hätte, glaube ich, würde es mir nicht mehr so viel Spaß machen.“ Um ihre Kunden zu belohnen, ruft sie sie immer zuerst an, wenn der Verkauf beginnt. Außerdem gibt sie ihnen regelmäßig ein kleines Geschenk beim Kauf oder manchmal einen Gutschein für den nächsten Einkauf.

Bewusst nachhaltig

In ihrem Konzept ist auch das Thema Nachhaltigkeit nicht mehr wegzudenken. „Bevor es zu einem wirklich aktuellen Thema wurde, habe ich bereits daran gearbeitet. Jetzt verkaufe ich nur noch Marken, die sich bewusst damit beschäftigen. Es gibt z. B. welche, die ihre alten Kollektionen wiederverwenden, Produkte aus PET-Flaschen herstellen oder aus Plastik, das aus den Meeren gefischt wird. In dem Segment der Marken, die ich verkaufe, ist das aber Standard, sie müssen nachhaltig sein, sonst zahlt der Kunde nicht den Preis dafür. Wir selbst laufen im Winter mit dicken Pullovern durch den Laden und ich habe kaum die Heizung an. Es wird jedoch nie möglich sein, 100 % nachhaltig zu sein, aber ich versuche, so viel wie möglich auf diese Weise beizutragen.“

In Zukunft möchte sich Franciska Nagelsmit weiterhin abheben und relevant bleiben. Nach jeder Saison nimmt sie eine neue Feinabstimmung vor, denn auch Marken haben eine Lebensspanne. „Wenn sich eine Marke nicht weiterentwickelt und mit den Kundenwünschen nicht Schritt hält, merke ich das am Umsatz. Die Kunst für mich besteht also darin, mein Niveau des Angebots beizubehalten. Meine Zielgruppe erneuert sich ständig, und ich muss mit ihr Schritt halten. Aber das macht diese Arbeit auch sehr inspirierend und abwechslungsreich und ich kann sie auch in den kommenden Jahren fortsetzen“, betont die ambitionierte Händlerin aus Haarlem.