24.03.23 – ECC Studie
Fachkräftemangel im Handel
Eine aktuelle Studie des ECC Köln untersucht, welche Auswirkungen der Fachkräftemangel auf Mitarbeiter hat und was sich vor allem digitale Talente der jüngeren Generationen wünschen.
Der Mangel an Fachkräften wirkt sich nicht nur auf Unternehmen an sich aus, sondern auch auf deren Mitarbeitende, insbesondere auf die händeringend gesuchten digitalen Talente. So geben vier von zehn von ihnen an, dass sie aufgrund unbesetzter Stellen im Unternehmen flexibel andere Aufgaben übernehmen (44 %), mehr Überstunden leisten (42 %) und sich neue Kompetenzen aneignen müssen (42 %). Auf der Suche nach einem möglichen Ausweg denken 61 % der Gen Z (Jahrgänge 1995 bis 2010, hier ab 18 Jahren) daran, die Branche zu wechseln. In der Gen Y (Jahrgänge 1980 bis 1994) sind es 44 %.
Bei der Suche nach einer neuen Stelle nutzt jedes zweite digitale Talent Social-Media. Doch während die Mehrheit der Händler und Hersteller Jobangebote zwar auf beruflichen Netzwerken wie Xing (60 %) und LinkedIn (55 %) veröffentlicht, zieht vor allem die Gen Z Instagram (67 %) und TikTok (40%) vor. Im Bewerbungsprozess selbst wünschen sich knapp zwei Drittel der Befragten eine persönliche Rückmeldung innerhalb einer Woche nach Eingang der Bewerbung. Hier helfen laut ECC schnelle Entscheidungswege sowie standardisierte Prozesse auf Unternehmensseite.
Als einen entscheidenden Faktor bei der Gewinnung von neuem Personal sieht das ECC flexible Arbeitszeitmodelle. In der Studie gaben drei Viertel der Gen Z an, dass sie sich neben der Option auf Homeoffice auch die Möglichkeit wünschen, vom Ausland aus zu arbeiten. Für die Mitarbeiterbindung am wichtigsten bleibt für 84 % der Befragten das Gehalt.
Das ECC Köln ist eine Tochter des IFH KÖLN (Institut für Handelsforschung), die sich mit Arbeitskonzepten beschäftigt, die vor allem jüngeren Arbeitnehmern wichtig sind. Für die vorliegende Studie wurden im Januar 1002 digitale Talente sowie 295 Händler befragt.