21.04.15

Einzelhandel setzt auf Bundesregierung

Die Bundesbürger werden in Zukunft noch mehr Lebensmittel, Möbel und Kleidung im Internet kaufen, ist sich der Präsident des Handelsverbandes Deutschland (HDE) sicher.

Die Digitalisierung des traditionellen Handels sei \

Die Digitalisierung des traditionellen Handels sei \

 

„Da gibt es noch einiges an Luft nach oben", sagte Josef Sanktjohanser gegenüber der Deutschen Presse-Agenur. Bei Elektronik und Büchern hingegen verzeichne man einen langsameren Zuwachs. „Da sehen wir, dass die Hyperdynamik aufhört". Sanktjohanser geht von einen anhaltenden Ladensterben im klassischen Einzelhandel aus und rechnet mit 50.000 Läden, die von der Einzelhandels-Landkarte in den nächsten fünf Jahren verschwinden werden, wie er gegenüber der „Wirtschaftswoche" erklärte. Dies läge aber nicht nur am boomenden Onlinehandel, sondern auch an der demografischen Entwicklung und der Landflucht, was eine Verödung der Klein- und Mittelstädte zur Folge habe.

Die stationären Einzelhändler hoffen nun auf Rückhalt aus Berlin. Doch wie kann die Bundesregierung Abhilfe schaffen? Am heutigen Dienstag startet die Dialogplattform Einzelhandel, die der Bund eingerichtet hat und die stationäre Händler bei der Digitalisierung unterstützen soll. Zudem existiert bereits ein Gesetzesentwurf der Bundesregierung, der Online-Händler ebenso wie Offline-Händler dazu verpflichtet, Elektro-Altgeräte zurückzunehmen. Eine weitere Möglichkeit sei es, Mittelständlern beim Gang ins Netz mit Geldern der staatlichen Förderbank KfW zu helfen, schlug Sanktjohanser vor. Auch sollten ausländische Händler ebenfalls für Gewinne aus Deutschland Steuern an den deutschen Fiskus zahlen, fügte der HDE-Präsident hinzu.