13.09.18 – Pressegespräch zur Kind + Jugend 2018

BVS: Branche profitiert vom Babyboom

Die stabile Geburtenrate sorgt für Umsatzsteigerungen, aber nicht in allen Segmenten. Beim Pressegespräch zur Kind + Jugend 2018 in Köln stellte der BVS aktuelle Branchendaten vor.

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Für viele Händler Grund zum Jubeln: Immer mehr Kinderwagen und Autositze werden gekauft. © BVS/Interconnection Consulting

 

Der Geburtenanstieg in den vergangenen Jahren macht sich auch im Handel für Baby- und Kinderausstattung bemerkbar, informierte Steffen Kahnt, stellvertretender Geschäftsführer des Bundesverbands des Spielwaren-Einzelhandels (BVS), auf der Pressekonferenz zur bevorstehenden Kind + Jugend. In 2017 wurden 785.000 Kinder geboren, was zwar einem leichten Rückgang von 0,9 % entspricht, aber immer noch hohe Stabilität verheißt.
 
Eltern gaben im vergangenen Jahr nach Zahlen der IFH Retail Consultants für ihren Nachwuchs in den ersten drei Lebensjahren über 2,5 Mrd. Euro aus. Das sind 2% mehr als in 2016 und pro Kind ca. 1097 Euro. Immer öfter arbeiten auch beide Eltern, wodurch Familien insgesamt mehr Geld für Baby- und Kinderausstattung zur Verfügung stünde, erklärte Kahnt die gestiegenen Ausgaben.
 
Was ist bei Eltern gefragt? 
 
Weiterhin im Trend liegen laut BVS kleine, leichte und kompakte Kinderwagen, vorzugsweise in Melangetönen, die auch sehr einfach und sehr klein zusammenfaltbar sind. „Eltern sind heute vor allem sehr mobil. Deshalb muss der Kinderwagen – immer öfter - mit einer Hand zusammenfaltbar sein und dann – wie eine Tasche - frei stehen können und dann auch leicht tragbar sein“, weiß Kahnt.In Südeuropa bereits ein Renner, komme der „Buggy im Handgepäck-Format“ z. B. für den Transport im Flugzeug ganz stark. Rund 3 % mehr Kinderwagen und Buggys insgesamt kauften die Deutschen im vergangenen Jahr, das sind 843.600 Stück.

Ebenfalls Zuwächse verzeichnet das Autokindersitz-Segment. Die Deutschen kauften laut Interconnection Consulting im vergangenen Jahr 2,5 Millionen (+ 2 %) Sitze, im Trend liegen dabei weiterhin die rückwärtsgerichteten Sitze.

Autositze, die dem i-Size-Standard entsprechen nehmen an Bedeutung zu. Obwohl sehr viel hochpreisiger, zahlen Eltern inzwischen gerne mehr für die höhere Sicherheit. Im ersten Halbjahr 2018 entfielen fast 10 % des Verkaufsumsatzes auf i-Size-Modelle, noch vor zwei Jahren waren es nur 2 %.

Bei Spielzeug für unter 3-jährige vermeldet Kahnt unter Berufung auf Zahlen des Verbraucherpanels Spielwaren der npdgroup mit Ausgaben von 494 Millionen Euro einen Umsatzrückgang um 6,6 % im vergangenen Jahr. Insgesamt aber stehe der Spielwaren-Gesamtmarkt stabil da.