26.02.15
Zum Tod von Erika Hoffmann
Mit ihrem Unternehmen DIDYMOS ebnete die vierfache Mutter und schwäbische Hausfrau vor 40 Jahren den Weg für Tragetücher in Europa.
Heute kaum mehr vorstellbar: Als Erika Hoffmann 1971 eine ihrer Zwillingstöchter zum ersten Mal in einem Tuch aus Mexiko durch das schwäbische Massenbachhausen trug, empörte sich die Nachbarin noch über „das Gelumpe“. Babys gehörten damals schließlich noch in den Kinderwagen. Bald darauf berichteten die „Heilbronner Stimme“ und sogar der „stern“ über die neue, alte Art des Babytragens. Nun wollten immer mehr Mütter unbedingt „auch so ein Tuch“.
Die findige Mutter gründete das Familienunternehmen DIDYMOS – nach dem altgriechischen Begriff für „Zwilling“ – und ließ die Stoffe für die unterschiedlichen Bindeweisen in der Region weben. Das Unternehmen begründete den Internationalen Verband der Naturtextilwirtschaft (IVN) mit und legt Wert auf nachhaltige Produktion. Auch die aktuellen Lisca-Modelle sind aus 100 % kontrolliert biologischer Baumwolle gefertigt und entsprechen strengsten ökologischen Anforderungen.
Nach Angaben ihrer Familie war Erika Hoffmann bis in die letzten Stunden für ihre Familie da. „Ein stärkeres Vorbild an Lebensfreude und Arbeitslust ist für uns und für alle, die sie kannten, kaum denkbar.“ Sie verstarb kurz vor ihrem 75. Geburtstag in Ludwigsburg.