06.01.17 – Öko-Test
Kinderjeans-Test: Unbefriedigende Ergebnisse
Für die Januar-Ausgabe seines Verbrauchermagazins hat Öko-Test 21 Kinderjeans unter die Lupe genommen. Nur ein Modell erhält die Bewertung „Gut“.
Insgesamt testete Öko-Test 21 Jeans in den Größen 116 bis 122, eingekauft wurden bekannte Marken, günstige Discounter-Modelle, Jeans von Versandhändlern und zertifizierte Naturtextilien. Mit dabei sind Hosen von Esprit, Sanetta, Band of Rascals, Eat Ants, Name it, Hess Natur, Lego Wear, S.Oliver, Primark und Topolino.
Hier sind die Ergebnisse im Überblick:
Den Test auf ungefährliche Farbstoffbestandteile hat die Hälfte der Modelle bestanden. In zehn Kinderjeans dagegen steckt der Farbbaustein Anilin, ein aromatisches Amin, das unter Krebsverdacht steht. Einen deutschen oder europäischen Grenzwert für diesen Stoff in Bedarfsgegenständen oder Kinderprodukten gibt es bisher noch nicht. Anilin wurde u.a. in den Hosen von Hess Natur, Lego Wear, Primark, S.Oliver, Living Crafts und Jako-O gefunden. Alle diese Hosen erhielten ein „Ungenügend“ mit Ausnahme von Hess Natur („Mangelhaft“") in der Kategorie „Testergebnis Inhaltsstoffe“ und letztendlich auch in der Gesamtbewertung.
Das oftmals zur Veredelung eingesetzte Formaldehyd steht unter Krebs- und Allergieverdacht. Positiv: Bei der Untersuchung wurde in allen Modellen kein Formaldehyd gefunden.
Alle getesteten Kinderjeans mit Ausnahme von Hess Natur enthalten optische Aufheller, die Allergien auslösen oder die Haut reizen können. Diese fanden sich nicht außen, sondern in den Etiketten, im Garn oder im Taschenfutter. Die Ergebnisse führten zu nicht ganz so strengen Abzügen bei der Bewertung. Acht Kinderjeans wie zum Beispiel Modelle von Levi's Benetton, Living Crafts, Lego Wear und S.Oliver enthalten zudem halogenorganische Verbindungen, was zur einer weiteren Abwertung der Gesamtnote führte.
Bei allen Modellen ließ die Reibechtheit im nassen Zustand zu wünschen übrig. Positiv hervorzuheben sind insgesamt aber alle anderen Materialeigenschaften, die Ökotest prüfte: Hier schneiden alle Jeans im Teilergebnis mit „Gut“ ab.
In die Gesamtbewertung ließ Ökotest auch die Transparenzbemühungen der einzelnen Hersteller einfließen. Wichtig waren Informationen über Produktionsstandorte, Lieferketten und Sozial- und Sicherheitsstandards. Víele Unternehmen stellten laut Öko-Test keine Dokumente oder lediglich Statements, Richtlinien o. ä. zur Verfügung, lieferten aber keine stichhaltigen Belege, weshalb das Magazin diese in der Bewertung abstrafte.
Das beste Ergebnis erhielt die blaue GOTS-Jeans von Bands of Rascals mit dem Gesamturteil „Gut“.