22.06.20 – Wholesale in Deutschland
Frugi strukturiert Vertrieb neu
Die britische Bio-Kinderbekleidungsmarke Frugi wird ab dem 4. August 2020 die Leitung des Großhandelsgeschäftes in Deutschland wieder selbst übernehmen.
Frugi, nach eigener Aussage Großbritanniens führende Marke für ethische und biologische Kinderbekleidung, nimmt das Wholesale-Geschäft in Deutschland ab dem 4. August wieder unter seine eigenen Fittiche und beendet die Zusammenarbeit mit dem bisherigen Vertriebspartner Modeagentur Timm.
Commercial Director Simon Dowling wird für die Überwachung des Übergangs und der Re-Integration des deutschen Geschäfts von Frugi verantwortlich sein und die Rolle des Interims-Geschäftsführers für Deutschland übernehmen.
Frugi stellt aktuell ein in Deutschland ansässiges Brand Sales Team zusammen, das die Marke repräsentieren und eng mit den Kunden zusammenarbeiten soll. „Wir sind stolz darauf, einen breiten und loyalen Kundenstamm in Deutschland zu haben, zu dem einige große strategische Kunden mit starken nachhaltigen Strategien und eine große Anzahl unabhängiger Läden gehören, die glauben, dass Marken schön sein können, Spaß machen und auch nachhaltig sein können. Da Frugi verstärkt den Ansatz auf die digitale Transformation legt, wollen wir es den Kunden noch leichter machen, mit uns zusammenzuarbeiten", sagte Dowling.
16 Jahre Frugi
Während der Covid-19-Krise konnte das Unternehmen einige wichtige Meilensteine für sich verbuchen. Vor 16 Jahren, am 1. Juni, wurde Frugi von Lucy und Kurt Jewson gegründet. Die beiden waren damals auf der Suche nach schöner, ethisch korrekter Kleidung für ihren Sohn. Inzwischen ist Frugi zu einer der wichtigsten britischen Bio-Kinderbekleidungsmarke herangewachsen, die bei über 500 Einzelhändlern in 30 Ländern und natürlich auch online zu finden ist. Deutschland ist der zweitgrößte Markt für das Unternehmen. Hier werden über 200 Kunden beliefert, darunter Zalando, BabyWalz, Maas Natur, Hans Natur, Hug&Grow und Dodenhof.
Zwei Queen's Awards
Die Queen's Awards for Enterprise sind die prestigeträchtigsten Auszeichnungen für britische Unternehmen, mit denen herausragende Leistungen anerkannt und gefördert werden. Im diesjährigen Wettbewerb hat der Hersteller zwei Auszeichnungen erhalten – den Sustainable Development Award und den International Trade Award – und sieht sich damit in seinen Bemühungen um globale Nachhaltigkeit bestätigt.
Durch die Coronakrise
Wie bei vielen Herstellern reduzierte sich auch bei Frugi durch den Lockdown das Großhandelsgeschäft erheblich. Gleichzeitig stiegen die Online-Umsätze deutlich an. Für die 105 Mitarbeiter bei Frugi und 75 bei der Stoffwindelmarke TotsBots, einem Tochterunternehmen von Frugi, wurden verschiedene Maßnahmen ergriffen, um die Gesundheit und Sicherheit aller zu gewährleisten. Außerdem wurde die Produktion neu ausgerichtet, um den Betrieb der Fabriken aufrechtzuerhalten und Stornierungen bei Zulieferern zu verhindern. Zu den weiteren Maßnahmen gehörten eine freiwillige Gehaltskürzung für leitende Angestellte um 30 %, die Beurlaubung von 40 Mitarbeitern und ein vollständiges Einfrieren des Marketingbudgets, unwesentlicher Investitionsausgaben und Neueinstellungen.
Die Verkäufe steigen wieder an
Analysen während des Lockdowns zeigten, dass die Kunden mehr Zeit auf der Website verbrachten. Sie durchstöberten nicht nur die Kollektionen, sondern nutzten auch zusätzlich angebotene Inhalte wie kostenlose Spiele oder Puzzles zur Beschäftigung ihrer Kinder. Im Mai verbuchte Frugi bereits hohe Umsätze bei der Badebekleidung. Für seine Stoffwindelmarke TotsBots verzeichnete das Unternehmen einen Anstieg der Verkäufe um 300 % im Vergleich zum Vorjahr. Grund dafür seien die Schwierigkeiten gewesen, sich während des Lockdowns Wegwerfwindeln zu beschaffen, glaubt Frugi. Viele Eltern hätten daher auf wiederverwendbare Stoffwindeln gesetzt. Zudem rechnet das Unternehmen in der nächsten Zeit mit einem Babyboom und hofft deshalb auf ein Umsatzwachstum im Maternity-Bereich.