03.07.17 – Automobile Kindersicherheit
Ehrung für Ewald Nüssel
Der Kreistag Kulmbach hat dem renommierten Kindersitz-Entwickler Ewald Nüssel am 27. Juni den Innovationspreis des Landkreises Kulmbach zuerkannt.
Damit würdigt der Landkreis in Oberfranken die „herausragenden innovativen Leistungen“ des Marktschorgasters, der über 50 Patente im Bereich der Kindersicherheit vorweisen kann. Der Berufsweg von Ewald Nüssel begann 1954 mit einer Lehre als Werkzeugmacher bei Max Ihle in Marktschorgast. 1965 wechselte der Werkzeugmachermeister in die Abteilung Werkzeugbau beim Kindersitz-Hersteller Storchenmühle in Marktleugast, wo er vor allem als Entwickler von Autokindersitzen tätig war und auch als Ausbilder von über 100 Lehrlingen fungierte.
Zu verdanken ist ihm vor allem die Entwicklung der ersten deutschen Babyschale. Es war auch Ewald Nüssels Verdienst, dass 1968 der erste deutsche Kindersitz mit Liegestellung auf den Markt kam. Besondere Aufmerksamkeit erlangte der fränkische Erfinder außerdem mit der Entwicklung eines Autositzes für Hunde, dem „Doggy Safe“. Zuletzt arbeitete er bei Storchenmühle als Technischer Leiter, bevor er 1987 die Möglichkeit ergriff, sich selbständig zu machen: Nüssel gründete die Firma Lo-fer, die für die „Marke Storchenmühle“ Rückhaltesysteme entwickelte und auch produzierte. Laut einem Bericht der Frankenpost zu Nüssels' 75. Geburtstag im Jahr 2015 arbeitete der Unternehmer außerdem in den DIN-Normen-Ausschüssen in Köln und Berlin, bei Stiftung Warentest und im Europäischen Regelwerk der ECE 44 für Rückhaltesysteme mit.
Heute ist Ewald Nüssel noch immer in Sachen Kindersicherheit unterwegs. Als Inhaber der Firma EHV Sicherheit berät er beispielsweise viele Firmen in Patentfragen zum Stand der Technik. Eine Ausstellung zur beruflichen Laufbahn Nüssels ist im Kulmbacher Landratsamt noch bis zum 12. Juli zu sehen. Ein Video von der Verleihung sehen Sie hier.